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Unterricht im grünen Klassenzimmer

Regelmäßig wird der Naturpark Nagelfluhkette zum Klassenzimmer für die Hittsauer Volksschüler.
Regelmäßig wird der Naturpark Nagelfluhkette zum Klassenzimmer für die Hittsauer Volksschüler. ©Naturpark
Naturparkschule Hittisau

Hittisau. Es gibt Tage, da freuen sich die Hittisauer Kinder ganz besonders auf die Schule, nämlich dann wenn der Naturpark Nagelfluhkette zum großen Klassenzimmer wird. Erst vor kurzem haben sich die Drittklässler gemeinsam mit Naturparkrangerin Carola Bauer auf den Weg zur alten Säge im Ließenbach gemacht. Unterwegs erfuhren sie allerhand über die Holzbewirtschaftung in früheren Zeiten und heute. Zum Abschluss besichtigten sie die alte Säge mit Wasserrad der Familie Bartenstein.

Die Volksschule Hittisau ist die erste Naturparkschule in Vorarlberg. Auf Ausflügen, im Unterricht oder an Projekttagen im Freien erfahren die Kinder mehr über den Naturpark Nagelfluhkette. „Ziel ist, den Volksschulkindern zu ermöglichen, durch Erlebnisse im Freien einen guten, gesunden Bezug zu ihrer persönlichen Heimat herzustellen und ökologische und kulturelle Zusammenhänge zu begreifen“, erklärt Carina Niedermair, Naturparkmanagerin im Vorarlberger Teil des Naturparks.

Verschiedene Bausteine

Von der ersten bis zur vierten Klasse findet pro Schuljahr zu den Themen Wiesen/Alpe, Gewässer, Wald, Kultur/Mensch jeweils eine Aktion im Klassenzimmer Naturpark statt. „Unsere Volksschulkinder entdecken im Naturpark Nagelfluhkette durch viele gemeinsame Aktivitäten ihre Heimat mit allen Sinnen und erfahren so, wie wichtig eine gesunde Lebensweise im Zusammenspiel zwischen Natur und Mensch ist“, sagt Volksschuldirektorin Ingrid Singer. So haben sich die Viertklässler heuer schon bei einer Schneeschuhwanderung auf die Suche nach Tierspuren gemacht. Dass Wildtiere Trittsiegel, Fraßspuren, Kotspuren und Fellspuren hiterlassen, hatten sie bereits im Sachunterricht in der Schule gelernt. Jetzt konnten sie ihr Wissen praktisch testen. „Das, was man mit allen Sinnen begreifen kann, bleibt immer besser hängen als graue Theorie. Draußen in der Natur entdecken, verstehen und lernen zu können ist das Beste, was den Kindern passieren kann“, ist Rangerin Carola Bauer überzeugt. Auch die Direktorin der Volksschule schlägt in die gleiche Kerbe: „Sowohl für die Schüler als auch die Lehrer bedeutet die Arbeit im Klassenzimmer Naturpark eine sinnvolle Bereicherung des Schulalltags und gleichzeitig werden viele Lerninhalte im Unterrichtsfach Sachunterricht abgedeckt.“

Regionale Partner

Neben der Naturparkrangerin lehren auch regionale Experten im Klassenzimmer Naturpark. So waren die Schüler der dritten Klasse mit Waldaufseher Klemens Nenning auf Entdeckungstour durch den Wirtschaftsraum Wald. Die Zweitklässler bekamen Unterricht von den Schülern des BORG Egg, Partner des Naturparks. Die Jugendlichen schlüpften dafür in die Rolle des Lehrers und erforschten mit den Volksschülern das Ökosystem Wald im Gebiet des Rotenbergs.

Bis zum Schulschluss stehen noch einige Exkursionen auf dem Programm: Die Erstklässler werden sich im Quelltuff in Lingenau mit dem Baustein Wasser beschäftigen, die Zweitklässler werden mit Naturparkführerin Tanja König auf Insektensuche gehen und den Bio-Gänsehof von Irmi Bechter besuchen, die dritte Klasse erforscht das Moor in Krumbach und geht auf Orientierungstour und die Viertklässler dürfen sich auf einen Alperlebnistag zur Lochalpe im Lecknertal und zum Alpsee freuen.

Info: Das Konzept von „Naturpark Nagelfluhkette macht Schule“ wurde in Kooperation von Schulen und Naturpark entwickelt und wird gemeinsam mit regionalen Partnern aus der Land-, Alp-, Forstwirtschaft, dem Naturschutz und Kulturbereich umgesetzt. Mittlerweile sind auch die Volksschulen Sibratsgfäll und Lingenau Naturparkschulen.

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