AA

Unsere Biber am Hörbranzer Mühlbach sind weiterhin überaus aktiv

In Absprache mit den Behörden wurde der Biberdamm an der Mühlbachmündung im März geöffnet, um den angesammelten Schlamm auszuspülen.
In Absprache mit den Behörden wurde der Biberdamm an der Mühlbachmündung im März geöffnet, um den angesammelten Schlamm auszuspülen. ©Schallert
Hörbranz/Lochau. Über die Wintermonate haben die Biber als kleine „Landschaftsarchitekten ohne Auftrag“ ihr Revier an der Mühlbachmündung weiter vergrößert. In Absprache mit den Behörden wurde nun der Biberdamm im März geöffnet, um den angesammelten Schlamm auszuspülen.
Biber am Hörbranzer Mühlbach

Schon vor einigen Jahren hat eine Biberfamilie den Unterlauf des Mühlbachs in Hörbranz als ihr neues Zuhause ausgewählt. Um den Eingang des Baus zu sichern und sich gut fortbewegen zu können, hat die Familie an der Mündung des kleinen Baches in den See einen Damm gebaut. Im Laufe der Zeit stieg der Wasserspiegel zusehends an, das Wasser staute sich weit bis über die Abwasserreinigungsanlage zurück.

Auch das Revier selbst hat die Familie, bestens sichtbar, immer weiter ausgedehnt. Zahlreiche angeknabberte Bäume beidseitig des Baches bzw. am Seeufer entlang bis hin zum Ruggbach sind unübersehbare Spuren seiner Aktivitäten. Zu sehen sind die nachtaktiven und scheuen Nager jedoch nur sehr selten.

Biberdamm wurde geöffnet

Da sich hinter dem Biberdamm im „Staubecken“ in dieser langen Zeit viel Feinmaterial ansammelt hat, wurde der Damm, natürlich in Absprache mit den Behörden, im März an einer Stelle geöffnet, um den angesammelten Schlamm auszuspülen. Dies hat auch wunderbar geklappt. Und wie erwartet, sind die Biber bereits wieder an der Arbeit, um die entstandene Lücke wieder zu schließen.

Baumfällungen zur Nahrungssuche

Biber sind Vegetarier. Im Sommer fressen sie Kräuter, Gräser und Wasserpflanzen, doch im Winter wird die Nahrung knapp. Denn Biber halten keinen Winterschlaf. Daher werden in den Wintermonaten mit den scharfen Schneidezähnen Bäume gefällt, um an Nahrung zu gelangen, nämlich an Rinde und Knospen.

Aufgestautes Wasser schützt den Biberbau

Der Biberbau selbst ist wie seine Bewohner meist gut versteckt, und der Eingang liegt immer unter Wasser. Das schützt vor ungebetenen Gästen. Der Damm hilft dem Biber, den Wasserstand im Bach zu erhöhen. Denn ein Biber hat gerne um die 80 Zentimeter Wassertiefe. Dadurch kann er nämlich seine Äste leichter transportieren und erreicht auch sein Futter ohne weite Wege. Der Damm selbst wird von ihm regelmäßig kontrolliert und ausgebessert.

Zusammenleben von Mensch und Tier

Der Bauhof der Gemeinde Hörbranz kümmert sich gemeinsam mit dem Bibermanagement um das „Biberrevier“ und ist darum bemüht, dass das Zusammenleben zwischen den Menschen und den Bibern hier reibungslos klappt.

Dazu gehört neben der Kontrolle des Wasserstandes, dass zur Sicherung des Gehweges und der Brücke, im Herbst und Winter auch einige Biberbäume gefällt wurden. Allerdings verblieb das gesamte Material vor Ort und stand den Bibern so zu sagen als „fast food“ zur Verfügung. Der weiße Anstrich und die Gitter um die Bäume sind Sicherungsmaßnahmen, damit diese Bäume von den Bibern nicht gefällt werden können. Bäume, die keine Gefahr für den Gehweg darstellen, werden dem „Baumeister Biber“ überlassen.

So braucht der geschützte Nager nicht viel, um sich hier wohl zu fühlen, eigentlich nur Ruhe sowie etwas Verständnis und Rücksicht von uns Menschen.

 

 

Mehr wissen

Falls Sie noch Fragen zum Biber haben oder eine Biberspur bzw. eine Sichtung melden wollen – wir freuen uns auf Ihr E-Mail oder Ihren Anruf:

Naturschutzverein Rheindelta

Agnes Steininger: agnes.steininger@rheindelta.org oder 0664 877 1842.

 

Biberspuren in Lustenau
home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Hörbranz
  • Unsere Biber am Hörbranzer Mühlbach sind weiterhin überaus aktiv