Am Dienstag habe ein Lastwagenkonvoi 56.000 Menschen in der zentralsyrischen Region Al-Huleh erreicht, wo es seit dem vergangenen Oktober keine Hilfe seitens der UNO mehr gegeben habe. Der aus 26 Lkw bestehende Konvoi des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), des arabisch-syrischen Roten Halbmonds und der UNO transportierte nach IKRK-Angaben Lebensmittel, Material zur Reparatur der Wasserversorgung und medizinische Hilfsgüter. Ein zweiter Konvoi soll Egeland zufolge in den kommenden Tagen folgen.
Die syrische Regierung sagte laut Egeland den Zugang zu acht oder neun belagerten oder schwer zugänglichen Zonen mündlich zu. Insgesamt sei der Zugang zu elf Zonen beantragt worden, doch die Regierung habe keine Genehmigung für Duma und Daraja erteilt. Die beiden von bewaffneten Rebellen kontrollierten Städte in der Nähe von Damaskus werden von Regierungssoldaten belagert.
Zu der an der Grenze zum Irak gelegenen Region Deir Essor, wo die Miliz “Islamischer Staat” etwa 200.000 Menschen eingekesselt hat, sagte Egeland, er hoffe, bald mitteilen zu können, dass dort Hilfsgüter aus der Luft abgeworfen wurden. Es sei “eine Frage von Tagen oder Wochen, nicht von Monaten.”
Egeland äußerte sich am Rande der indirekten Genfer Friedensgespräche zwischen den syrischen Konfliktparteien. Seit der Ende Februar vereinbarten Waffenruhe verbesserten sich in großen Teilen Syriens die Sicherheitsbedingungen, was wiederum der humanitären Hilfe zugutekam. Von der Waffenruhe ausgenommen sind Jihadistenmiliz wie der IS oder die Al-Nusra-Front, ein Ableger des Al-Kaida-Netzwerks.
John Ging vom UNO-Büro zur Koordinierung humanitärer Angelegenheiten teilte unterdessen nach seiner Rückkehr aus dem Irak mit, die Vereinten Nationen hätten zur Versorgung von 7,3 Millionen hilfsbedürftigen Irakern 861 Millionen Dollar angefordert, bisher aber lediglich 15 Prozent dieser Summe erhalten. Sollte die Hilfe nicht schnell aufgestockt werden, würden die Menschen massenweise in die Nachbarländer und nach Europa auswandern. Ging unterstrich, dass die benötigten Hilfsgelder unterhalb der Summe lägen, die sich durch die Militäreinsätze im Irak ergebe.
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