Im Konflikt mit Israel sind nach UN-Angaben 2014 so viele palästinensische Zivilisten getötet worden wie seit 1967 nicht mehr. “Das Leben unserer Leute im Gazastreifen ist fast wie in der Hölle”, appellierte der palästinensische Vize-Arbeitsminister Nasser Qatami am Dienstag vor Journalisten in Wien für eine Aufhebung der Blockade des Gaza-Streifens. “Wir sind an einem sehr kritischen Moment der Geschichte der palästinensischen Bevölkerung.” Zugesagte Gelder für Bildung, Gesundheit, Arbeit und den Wiederaufbau fehlten. Insgesamt waren während des 50-tätigen Gaza-Kriegs im vergangenen Sommer fast 2.200 Palästinenser ums Leben gekommen. Auf israelischer Seite gab es 73 Tote.
Konflikt im Gazastreifen
“Im Gazastreifen wurden 2014 aufgrund der Feindseligkeiten mehr als 1.500 Zivilisten getötet, mehr als 11.000 Menschen erlitten Verletzungen und rund 100.000 Palästinenser verloren ihre Wohnungen”, heißt es im Jahresbericht des UN-Büro für die Koordinierung der humanitären Hilfe (OCHA). Die Mehrheit der Bevölkerung im Gaza-Streifen habe keinen Zugang zu sauberem Wasser, 31.000 Unterkünfte seien zerstört worden, fast 30.000 Arbeitsplätze seien im Zuge des Konflikts verloren gegangen, sagte Frode Mauring vom UNO-Entwicklungsprogramm UNDP.
Der UNO-Beobachter der Autonomiebehörde in New York, Riyad Mansour, rechnet mit Kompensationszahlungen Israels. Ein Bericht für den Internationalen Strafgerichtshof solle die Übernahme der Verantwortung für die Opfer klären.
Situation in Gaza “kritisch”
Die palästinensische Autonomiebehörde hat die Zuständigkeit des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH, englisch: ICC) für mögliche Verbrechen auf dem von ihr kontrollierten Gebiet anerkannt. Der Beitritt der Palästinensergebiete zum IStGH wird am Mittwoch formal vollzogen. Die möglichen juristischen und politischen Folgen dieses Schritts bleiben weiterhin ungewiss.
Die Situation in Gaza bleibe “kritisch” und “ungelöst”, so Fode Seck, Vorsitzender des UN-Komitees zur Ausübung der unveräußerlichen Rechte der Palästinenser. “Die Zwei-Staaten-Lösung ist relevanter denn je.” Ohne eine Lösung für den Konflikt werde der Nahe Osten nicht in Sicherheit und Frieden leben, so Mohammed Shtayyeh, Präsident des palästinensischen Wirtschaftsrats PECDAR.
(APA)
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