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UNO-Behörde entlarvte simulierten Atomtest

Atomversuche können nicht geheimgehalten werden. Dies sei in der bisher größten Übung zur Aufdeckung unterirdischer Explosionen nachgewiesen worden, teilte die UNO-Behörde zur Überwachung des Abkommens zum Kernwaffenteststopp (CTBTO) am Donnerstag in Wien mit. "Es gibt keinen Spielraum für Tests", sagte der CTBTO-Chef Lassina Zerbo.


In dem Szenario einer Vor-Ort-Inspektion hatten die 240 Experten in einem 2.000 Quadratkilometer großen Gebiet in Jordanien eine nur 300 Quadratmeter große verdächtige Stelle aufgespürt und einen – durch schwach radioaktives Material simulierten – Test nachgewiesen.

Bis zur endgültigen Ratifizierung des CTBTO kann die UNO-Behörde keine Vor-Inspektionen machen, sondern muss sich auf ihr dichtes Netz von Einrichtungen zur Fernüberwachung verlassen. Das gilt als wirksam, aber nicht wasserdicht. Nach Zerbos Worten wächst im Iran als vertrauensbildende Maßnahme die Bereitschaft, die drei CTBTO-Stationen in Betrieb zu nehmen. Das hänge vom Ausgang der aktuellen Gespräche über das iranische Atomprogramm ab.

Zur vollen Umsetzung des Kernwaffenteststopp-Abkommens fehlt noch die Ratifizierung des Vertrags durch acht Staaten: USA, China, Israel, Iran, Ägypten, Indien, Pakistan und Nordkorea. Von 1945 bis 1996 wurden weltweit 2.053 Atomversuche gezählt, seit Gründung der CTBTO waren es nur noch sieben: Indien (2), Pakistan (2) und Nordkorea (3). Staaten wie die USA simulieren jetzt Atomtests an Großcomputern.

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