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Uni Innsbruck prüft an Burschenschafter vergebene "Ehrentitel"

Rektorat und Senat einigten sich auf gemeinsames Vorgehen.
Rektorat und Senat einigten sich auf gemeinsames Vorgehen. ©APA/HELMUT FOHRINGER/Symbolbild
Das Rektorat und der Senat der Universität Innsbruck wollen allenfalls an Studentenverbindungen vergebene Ehrentitel prüfen.

Recherchen im Universitätsarchiv sollen zeigen, in welchem Umfang derartige Ehrentitel vergeben worden sind, teilte die Uni am Dienstag in einer Aussendung mit. Vergebene Titel sollen in der Folge auf den Prüfstand gestellt werden.

Antrag von Grünen und Alternativen Studenten

Vertreter der Grünen und Alternativen Studenten (GRAS) im Senat hatten einen Antrag auf Aberkennung des Ehrentitels “Universitätssängerschaft Innsbruck” der schlagenden Sängerschaft Skalden eingebracht. Der Verbindung gehörten laut GRAS “zahlreiche Nazi-Verbrecher” an. “Wir wollen eine klare Trennlinie der Universität Innsbruck zu rechtsextremem Gedankengut”, sagte Dejan Lukovic, GRAS-Vertreter im Senat.

Rektorat und Senatsleitung hatten sich bereits im Vorfeld der Diskussion auf dieses Vorgehen geeinigt, hieß es. Die Recherche würde sich jedoch aufwendig gestalten, zumal die handelnden Organe nicht mehr bestünden und sich die Rechtslage inzwischen mehrfach verändert habe. Wie aus einem Protokollauszug von der Sitzung des Akademischen Senats vom 30. Juni 1983 hervorgehe wurde jedoch zumindest ein Ehrentitel, nämlich jener an die Skalden, verliehen.

Historiker: “Skalden als löbliche Ausnahme”

Der Klubobmann der Grünen im Tiroler Landtag, Gebi Mair, hatte in diesem Zusammenhang vorgeschlagen, eine Historikerkommission einzurichten, die das Verhältnis zwischen Uni Innsbruck und den drei deutsch-nationalen Burschenschaften untersuchen soll. Der in Hildesheim lehrende Innsbrucker Historiker Michael Gehler hatte gegenüber der “Tiroler Tageszeitung” bestätigt, dass die Skalden ihre Geschichte bereits 1990 offengelegt und sich aktiv damit beschäftigt hatten. Es sei zutreffend, dass für seine Forschungen in der zweiten Hälfte der 1980er-Jahre “die Sängerschaft Skalden eine der wenigen löblichen Ausnahmen war und mir alle vorhandenen Archivalien zur Einsichtnahme zur Verfügung gestellt hat”, so Gehler in der “TT”.

(APA/Red.)

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