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UNESCO-Welterbe entdecken

Das Riff an der Ningaloo Coast in West-Australien ist eines der größten Saumriffe der Erde
Das Riff an der Ningaloo Coast in West-Australien ist eines der größten Saumriffe der Erde ©SRT/AP
25 Stätten wurden neu in die Liste aufgenommen – wir haben die lohnendsten für eine Reise herausgesucht.
UNESCO-Welterbe

Wer interessante Reiseziele sucht, muss lediglich einen Blick auf die Welterbeliste der UNESCO werfen. Dieses Jahr wurden 25 Stätten neu in die Liste des Welterbes aufgenommen – mit einigen Highlights, die sich sowohl für eine Kurzreise als auch einen längeren Trip eignen.

Das Fagus-Werk in Alfeld

Die noch heute im Betrieb befindliche Fabrikanlage südlich von Hannover dürfte besonders bei Architekturfreunden hoch in der Gunst stehen. Die Schuhfabrik wurde 1911 von Walter Gropius entworfen und leitete die viel beachtete Epoche des Bau-hausstils ein. Noch heute besticht das denkmalgeschützte Werk in Alfeld mit seiner Konstruktion aus Glas und Stahl sowie den lichtdurchfluteten Räumen durch seine besondere Funktionalität und Atmosphäre. Im angrenzenden Lagerhaus wird auf 3000 Quadratmetern die Geschichte des Baus, aber auch der Firma Fagus anschaulich aufgearbeitet.

Im Nachbarland Frankreich wurden die Grands Causses im Departement Aveyron zum Welterbe erklärt. Die ausgedehnten Karsthochflächen dienen seit Jahrhunderten der Schafzucht und der Weidewirtschaft, ohne deren Unterstützung das Areal längst zu einer undurchdringlichen Strauchheide geworden wäre. Durchzogen werden die Grands Causses, in denen eine seltene Flora – darunter zahlreiche Orchideenarten – ein Refugium gefunden hat, von einer Reihe attraktiver Wanderwege. Zu den besonders sehenswerten Orten entlang der Strecke zählen die 180-Seelen-Gemeinde La Couvertoirade mit ihren mächtigen Wehrmauern und mittelalterlichen Häusern sowie das Festungsdorf Saint-Jean-d‘Alcas.

Wandern auf Mallorca

Auch Mallorca erhielt den Ritterschlag durch die UNESCO. Der Gebirgszug der Serra de Tramuntana im Nordwesten der spanischen Insel genießt nun Welterbestatus. Die rund 180 Millionen Jahre alte und 90 Kilometer lange Gebirgskette mit dem 1445 Meter hohen Puig Major als höchstem Gipfel ist ein beliebtes Wandergebiet, ist aber auch als Wasserreservoir für die Mallorquiner von großer Bedeutung.

Derweil dürfen sich mit Abu Dhabi und Barbados zwei Länder erstmals mit einem Welterbe-Titel schmücken. Auf der Karibikinsel steht nun die historische Altstadt von Bridgetown als herausragendes Beispiel britischer Kolonialarchitektur unter dem Schutz der UNESCO. Gleiches gilt für Al-Ain in dem Emirat am Persischen Golf. Zu den Besonderheiten der Oasenstadt zählt das Falaj-Bewässerungssystem, das nicht nur das kostbare Nass transportiert, sondern auch die Palmenhaine und Farmen mit Wasser versorgt. Kulturgeschichtlich bedeutsam sind daneben die Jahili-Moschee, die Jahili-Festung, die Bida-Bint-Saud-Gräber am 1249 Meter hohen Jebel Hafit und das Bin-Hadi-Haus in der Hili-Oase.

Drei Seen und ein Fort in Kenia

Mit den Seen des Rift Valley und dem Fort Jesus in der Hafenstadt Mombasa gibt es nun in Kenia gleich zwei neue Welterbestätten. Die mächtige Festungsanlage wurde ab 1593 von den Portugiesen errichtet, um die Einfahrt zum alten Hafen der zweitgrößten Stadt des Landes zu sichern. Im Laufe der Jahrhunderte war das Fort zwischen Portugiesen und Omanen heftig umkämpft. Heute ist es Teil der Nationalmuseen von Kenia. Bei den Seen im kenianischen Rift Valley handelt es sich um den Lake Bogoria, den Lake Nakuru und den Lake Elementaita, die allesamt im Großen Afrikanischen Grabenbruch liegen. Die fischreichen Seen bieten eine einmalige Flora und Fauna. Sie sind Heimat von 75 Prozent der Weltpopulation des Zwergflamingos. Im Umkreis der Seen leben seltene Säugetiere wie der Große Kudu (eine Antilopen-Art) und die Rothschildgiraffe. Außerdem ist das Areal am Lake Nakuru ein Schutzgebiet für Nashörner.

 

Touren zu Walhaien am Ningaloo Reef

Im fernen Australien nahm die UNESCO den Küstenstreifen der Ningaloo Coast in die Welterbeliste auf. Das mehr als 600.000 Hektar große Areal an der Westküste umfasst das Reef-Gebiet, den direkt an der Küste liegenden Nationalpark Cape Range sowie weitere Naturparks und Inseln. Das Riff mit mehr als 200 Korallenarten ist eines der größten Saumriffe der Erde und ein Paradies für Taucher und Schnorchler. Alljährlich findet sich hier zwischen April und Juli die weltweit größte Population von Walhaien ein. Organisierte Touren ermöglichen es, mit dem größten Fisch der Erde, der eine Länge von bis zu 18 Metern erreichen kann, zu schnorcheln. Auch Buckelwale, Mantarochen, Delfine, Seekühe, Meeresschildkröten und über 500 tropische Fischarten können in diesem einzigartigen Ökosystem beobachtet werden. Derweil besticht der Nationalpark Cape Range durch spektakuläre Kalksteinformationen, tiefe Schluchten, mehr als 700 Höhlen und 50 Kilometer lange, feinste Sandstrände.

 

Einzigartige Wüstenlandschaft im Wadi Rum

Jordanien ist mit dem Naturdenkmal des Wadi Rum um eine Welterbestätte reicher. Auf 720 Quadratkilometern erstreckt sich die durch Lawrence von Arabien berühmt gewordene Wüstenlandschaft mit ihren schroffen Felsmassiven und sandigen Tälern, wo die vom Aussterben bedrohte Arabische Oryx-Antilope lebt und die Schwarze Iris blüht. Auch kulturell gesehen ist die Wüste einzigartig: In Teilen noch von Beduinen bewohnt, findet man archäologische Schätze aus prähistorischen Zeiten, die auf das Vorhandensein verschiedenster Kulturen wie etwa der Nabatäer hinweisen.

 

REISEINFOS

» Deutschland: Firma Fagus, www.fagus-gropius.com;
» Frankreich: Departement Aveyron, www.tourisme-aveyron.com;
» Mallorca: Tramuntana, www.serratramuntana.de;
» Abu Dhabi: www.abu-dhabi.de;
» Barbados: www.laender-lexikon.de/Barbados;
» Kenia: www.magical-kenya.de;
» Jordanien: Wadi Rum, www.wadirum.jo;
» Australien: Ningaloo Coast, www.westernaustralia.com/de

 
VN-K.Raab/SRT

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