Nolte galt als einer der wichtigsten und streitbarsten Historiker seiner Generation. Mitte der 1980er-Jahre löste er eine heftige Debatte über die geschichtliche Einordnung des Nationalsozialismus und seiner Verbrechen aus. Als einer der ersten warf Nolte damals die Frage auf, was den Nationalsozialismus ausgelöst hatte.
Auslöser für den Historikerstreit
Seine These, Hitler und der Nationalsozialismus seien eine Reaktion auf die “existenzielle Bedrohung” Deutschlands durch die russische Revolution gewesen, führte zu einer Welle der Empörung. Es folgte der sogenannte Historikerstreit, der zu einer intensiveren Auseinandersetzung mit dem düsteren Kapitel der deutschen Geschichte führte.
Nolte lehrte in Berlin bis zu seinem Ruhestand
Nolte wurde 1923 im nordrhein-westfälischen Witten als Sohn eines Volksschuldirektors geboren. Er promovierte in Freiburg über Karl Marx; seine Habilitationsschrift “Der Faschismus in seiner Epoche” (1963) ist noch heute ein Standardwerk. Weitere bekannte Werke Noltes sind “Theorien über den Faschismus”, “Deutschland und der Kalte Krieg” sowie “Der Europäische Bürgerkrieg. Nationalsozialismus und Bolschewismus”.
Nolte bekam einen Lehrauftrag für Neue Geschichte an der Universität Köln und später einen Lehrstuhl in Marburg. Innerhalb der 1973 wechselte Nolte an die Freie Universität Berlin, wo er bis zu seinem Ruhestand lehrte.
(APA/dpa)
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