Unklar, wann Video aufgenommen wurde
In dem Video fehlte jeder Hinweis darauf, wann es aufgenommen wurde, Cantlie bezieht sich darin aber auf einen BBC-Bericht sowie auf Aussagen des Pentagons von Mitte Oktober. Die Aufnahmen der Stadt, darunter auch Luftaufnahmen, die angeblich von einer “Drohne der Armee des Islamischen Staates” gemacht wurden, stimmen mit Satellitenbildern von Kobane aus der Zeit vor dem Konflikt überein.
IS verstärkt in sozialen Netzwerken aktiv
Der IS ist im Internet vor allem in sozialen Netzwerken aktiv, um Sympathisanten anzusprechen. Die radikalsunnitische Organisation veröffentlicht im Internet auch immer wieder Videos von brutalen Hinrichtungen Andersgläubiger und westlicher Geiseln, um Aufmerksamkeit zu bekommen. Auch für angebliche militärische Erfolge nutzt der IS das Netz, wie auch im Fall Cantlies.
Die Teilnehmer einer Konferenz der Militärkoalition gegen den IS vereinbarten deshalb am Montag, sich künftig stärker auf das Internet zu konzentrieren. Der IS führe mit seiner dort verbreiteten Propaganda einen “grausamen Krieg” mit dem Ziel, “Unschuldige zu rekrutieren”, sagte der zuständige US-Koordinator John Allen in Kuwait-Stadt. Der IS werde “erst dann wirklich besiegt sein, wenn wir seinen Botschaften an die verwundbaren Jugendlichen die Legitimität absprechen”, sagte der frühere General.
Allianz gegen Propaganda-Themen
Der US-Vertreter Rick Stengel brachte neben der Militärkoalition die Bildung einer weiteren Allianz ins Spiel, die sich ausschließlich mit dem Propaganda-Thema beschäftigen soll. An dem Treffen nahmen neben den USA Vertreter aus Bahrain, Ägypten, Irak, Jordanien, Libanon, Oman, Katar, Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten sowie aus Großbritannien und Frankreich teil.
USA: Angriffe kosten 8,3 Mio. Dollar täglich
Kobane gilt als Symbolkampf der Jihadisten, weil sie mit der Einnahme der Kurdenstadt auch einen Teil der Grenze zur Türkei kontrollieren würden. Die US-geführte Militärallianz flog am Sonntag und Montag erneut mindestens vier Angriffe auf IS-Stellungen nahe Kobane. Das Pentagon veröffentlichte zudem aktuelle Zahlen, wonach der Einsatz gegen den IS im Irak und in Syrien täglich 8,3 Millionen Dollar (6,5 Millionen Euro) kostet.
Unterdessen starteten Kämpfer der islamistischen Al-Nusra-Front, die mit dem Terrornetzwerk Al-Kaida verbündet ist, in der Nacht zum Dienstag eine Offensive auf die Stadt Idlib im Nordwesten von Syrien. Das Gebiet steht unter der Kontrolle der Truppen der syrischen Regierung. Im Irak wurden nach Angaben der Behörden bei zwei Anschlägen im Großraum Bagdad mindestens 22 Menschen getötet.
(APA)
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