Präsident Jürgen Rehak appelliert an die Ärzte, „das Scheingefecht um Hausapotheken einzustellen“: „In Vorarlberg gibt es keine relevanten Konfliktfälle mehr.“
Eine Umfrage im Auftrag der Vorarlberger Apothekerkammer zeichnet ein sehr positives Bild: Drei Viertel der Menschen in Bezau, Bizau, Mellau und Reuthe haben die Apotheke in Bezau bereits genützt. 97 Prozent waren sehr zufrieden oder zufrieden. Als Gründe für die Apotheke werden vor allem die Nähe, das breite Sortiment, die langen Öffnungszeiten und die gute Beratung genannt.
„Wir sind gut angenommen worden“, freut sich Inhaberin Mag.pharm Sandra Hammerer: Insgesamt hatte die Bezauer Apotheke im ersten Jahr 43.000 Kunden. Apothekerkammer-Präsident Mag.pharm. Jürgen Rehak sieht in seinem Engagement für die Apotheke bestätigt: „Die hohe Zufriedenheit zeigt, dass sich die Gemeinde richtig entschieden hat – zum Wohle der Bevölkerung.“
Scheingefecht um Hausapotheken
„Völlig unverständlich“ ist für Rehak deshalb das Vorgehen von Mellau. Die Nachbargemeinde plant eine Arztpraxis außerhalb des Zentrums, um eine Hausapotheke zu ermöglichen. „Eine Filialapotheke hätte längere Öffnungszeiten, ein größeres Sortiment und wäre für Bevölkerung und Touristen besser gelegen“, argumentiert Rehak. „Stattdessen entscheidet sich die Gemeinde für einen Standort, der für viele nur mit dem Auto zu erreichen ist.“
Der Apothekerkammer-Präsident appelliert an Politik und Ärzte, „das Scheingefecht um die Hausapotheken zu beenden“: „Es gibt in Vorarlberg keinen realistischen Standort für eine neue Apotheke, der einer Hausapotheke gefährlich werden könne. Bei der bestehenden Rechtslage ist das Thema abgeschlossen.“
Die Diskussion um die Hausapotheken hält er für vorgeschoben: Es gebe mindestens zwei Standorte, wo Arztpraxen nicht nachbesetzt werden können, obwohl dort eine Hausapotheke möglich wäre. „Das zeigt deutlich, dass eine Hausapotheke nicht ausschlaggebend dafür ist, ob sich Interessenten finden.“
Die Apothekerkammer will Primary-Health-Care-Zentren unterstützen, die auch von der Bundesregierung forciert werden. Dabei arbeiten Arztpraxen, Physiotherapeuten, der Krankenpflegeverein und auch Apotheken einer Region eng zusammen. Sie koordinieren die Betreuung der Patienten, Angebote und Öffnungszeiten. Das führt ohne Mehrkosten zu einer Verbesserung der Versorgung.
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