AA

420 Stunden für eine Ausstellung

Richard Scherrer (r.) mit seinen Kindern Julius und Teresa im LKH.
Richard Scherrer (r.) mit seinen Kindern Julius und Teresa im LKH. ©Emir T. Uysal
Der Übersaxner Richard Scherrer präsentiert im LKH Feldkirch seine Krippen-Kunstwerke.
Krippenausstellung im LKH - 2014

 

Feldkirch/Übersaxen. (etu) Die Gänge in einem Krankenhaus können manchmal bedrückend sein.
Mal leise, mal laut, mal dunkel, mal hell – doch seit vier Jahren stellt der langjährige Mitarbeiter des Landeskrankenhauses Richard Scherrer heimatliche und orientalische Krippen aus, die dazu einladen, der stressigen Vorweihnachtszeit für ein paar Augenblicke zu entrinnen. Und das gelingt ihm auch: Einige Minuten die Ausstellung aus sicherer Distanz beobachtet – bleiben die Menschen stehen und versinken für kurze Zeit in den Kunstwerken. „So schön, so schön“, wiederholte sich eine Patientin des LKH beim Spaziergang durch die Ausstellung.

Ohne Moos, nichts los
Richard Scherrer selbst entdeckte seine Leidenschaft mit dem zarten Alter von zwölf. „Ich habe einen Grundkurs besucht, von da an hieß es üben, basteln und bauen.“ Während der kalten Wintermonate sei das Bauen von Krippen ein willkommener Ausgleich zur Arbeit, erläuterte der Krankenpfleger der Urologischen Ambulanz seine Motivation. Durchschnittlich stecken 30 Stunden Arbeit in jeder Krippe – „das längste sogar 40 Stunden dieses Jahr“. Die Naturmaterialien, wie Moos, Rinde und Wurzeln, sammelte Scherrer an Wanderausflügen mit der Familie.

Ein Verein kommt für den Krippenbauer nicht in Frage, wie er erklärt. „Ich ziehe es vor in Ruhe zu arbeiten.“ Der Familienvater schaffte es, seine beiden Kinder, Teresa und Julius, für seine Werke zu begeistern, die ihm mittlerweile bei seinem zeitintensiven Hobby unterstützen. Die Arbeiten sind saisonbedingt und beginnen für ihn ab Anfang September.

Schwierigkeiten
Beim Krippenbau sei es das Schwierigste, die Proportionen einzuhalten. Es könne schnell passieren, dass die Fenster zu hoch gesetzt oder die Türen zu schmal gebaut werden. Die 14 Krippen, die das LKH-Foyer schmücken, sind alles Unikate. „Selbst wenn ich es wollen würde, bekäme ich kein zweites Abbild einer Krippe“, erklärt er schmunzelnd. Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt. Die Ideen für seine Werke zeichnet Scherrer sich vorab auf. Dennoch würde die Krippe am Ende immer anders aussehen. Die unterschiedlichen Krippen erzählen in verschiedenen Umgebungen dennoch die gleiche Geschichte: Geburt Christi, welche wir in wenigen Wochen in einem hoffentlich besinnlichen Fest feiern dürfen.

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Feldkirch
  • 420 Stunden für eine Ausstellung