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Über Klitschkos und Joshuas Gage lacht er sich kaputt

Michael Buffer ist eine Legende im Boxsport.
Michael Buffer ist eine Legende im Boxsport. ©AP
Michael Buffer war bei Klitschko gegen Joshua wieder Ringsprecher. Seinen Spruch "Lets get ready to rumble" ließ er sich schon 1984 schützen. Inzwischen hat er damit ein riesiges Vermögen gemacht.
Bilder vom Kampf

Wenn Wladimir Klitschko und Anthony Joshua nach dem spektakulären Sieg des Engländers ihre Gage von jeweils 15 Millionen Dollar kassieren, ist das für Michael Buffer nur ein müdes Lächeln wert. Mit seinem legendären Aufruf zur Kampferöffnung “Lets get ready to rumble” hat er in seiner 34-jährigen Karriere inzwischen 400 Millionen Dollar gemacht.

Ein Jahr nach dem Beginn seiner Karriere als sogenannter Fight Announcer hat er sich den selbst kreierten Spruch markenrechtlich schützen lassen. Und weil diese Aufforderung an die Boxer das Publikum emotional einstimmt wie keine andere Parole auf das anstehende Boxvergnügen, hat der mittlerweile 72-jährige Buffer mit seinem Boxjob mehr verdient, als ein George Foreman, Lennox Lewis oder Wladimir Klitschko. Und alles, ohne dabei auch nur einen blauen Fleck davonzutragen.

Karriere per Zufall

Den Weg in den Ring fand Michael Buffer dabei nur aus purem Zufall – und weil er in seinem eigentlichen Beruf als Autoverkäufer, wie er jetzt der britischen “Sun” zugab, nur ein Angestellter mit “lausigen Erfolgen” war. “Ich war fürchterlich darin”, so Buffer, “und musste zusehen, mit irgendeinem anderen Job meinen Lebensunterhalt zu bestreiten.”

Weil er ein ansehnlichers Bürschen war, versuchte er sich in der Modebranche. Buffer wurde Dressman, lief sogar für die Edelmarke Gucci über den Laufsteg. Der in Philadelphia geboren Amerikaner war allerdings zu dieser Zeit auch nicht mehr der Allerjüngste – etwas Neues und perspektivisch Sinnvolleres musste also her.

Als er eines Abends im Jahr 1982 mit einem seiner Söhne vor dem heimischen TV saß, hatter sein Junge eine großartige Idee, der Herr Papa solle es doch mal als Ringsprecher versuchen. Buffer klapperte daraufhin die großen Casinos und Boxkampfveranstalter in Atlantic City ab, um Reklame für sich zu machen.

Kurz daraufhin bekam er tatsächlich seine Chance – und vermasselte beinahe seinen Karriereplan. “Ich war 38 Jahre alt und der wahre Horror”, so Buffer zu seinem ersten Job als Ringsprecher. “Und das war noch ein Kompliment”, fügte er hinzu.

Die Entwicklung des Gänsehaut-Sounds

Bei der zweiten Chance war er dann in Topform – und wenig später erfand er seinen Markenzeichensatz “Let´s get ready to rrrrrrrummmbbble”. An dem er immer weiter feilte, bis zur  Perfektion. Er präsentierte mehr als 500 Topfights auf seinen unnachahmliche Art und kassierte dabei kräfitg ab.

Eine Krebserkrankung stoppte ihn

Einen herben Rückschlag musste Michael Buffer aber auch einstecken: Im Jahr 2008 wurde eine Krebserkrankung bei ihm diagnostiziert – ausgerechnet im Rachenraum. Er ließ sich sofort operieren. “Ich hatte viel Glück, dass der Krebs sehr früh entdeckt wurde. Er hatte glücklicherweise nicht gestreut. Eine größere Ausbreitung hätte meine Sprachfähigkeit gefährdet”, so der inzwischen wieder gesunde Buffer.

“Ich liebe sie beide”

Vor dem Kampf von Wladimir Klitschko und Anthony Joshua gab Buffer an, dass er keinerlei Vorhersage wagen wolle. Nur so viel war ihm zu entlocken: “Ich liebe sie beide. Und wer auch immer gewinnt, ich werde mich mit ihm freuen. Und wer auch immer verliert – ich werde mit ihm weinen.”

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