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Über 70 Teilnehmer bei der Friedhofswanderung

Mehr als 70 Hohenemser(innen) nahmen an der Friedhofswanderung in Hohenems teil.
Mehr als 70 Hohenemser(innen) nahmen an der Friedhofswanderung in Hohenems teil. ©TF
Hohenems. Über 70 Interessierte besuchten bei der im Rahmen des Projekts [zusammen leben] organisierten Friedhofswanderung den christlichen Friedhof St. Karl, den Jüdischen und den Islamischen Friedhof.
Friedhofswanderung des Projekts [zusammen leben]

Tod, die Vorstellungen über ein Leben nach dem Tod und der Umgang mit Verstorbenen sind zentrale Fragestellungen aller Religionen. Die Exkursion zu den drei Friedhöfen der abrahamitischen Glaubensgemeinschaften zeigte Unterschiede und viele Gemeinsamkeiten auf. Zu Beginn der Friedhofswanderung stellte Sozialstadtrat Bernhard Amann das Projekt [zusammen leben] mit seinen Projekten wie dem Begrüßungskomitee, dem Integrationsrat sowie den Arbeitsgruppen Medien und Religion, das sich seit 2009 um die Integration und das Zusammenleben in Hohenems bemüht, vor.

Johannes Reis von der Pfarre St Karl erklärte die katholischen Beerdigungsrituale und deren Symbole. Elisabeth Reis verlas dazu erläuternde Texte. Der evangelische Pfarrer Michael Meyer ergänzte aus protestantischer Sicht und zählte die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der katholischen und evangelischen Begräbnisrituale. Nach einem Rundgang durch den Stadtfriedhof St. Karl ging es mit einem Shuttlebus zum Jüdischen Friedhof an den südlichen Stadtrand von Hohenems.

Weil am Sabbat jüdische Friedhöfe nicht betreten werden sollen, erklärte  dort den Teilnehmer(inne)n der Friedhofswanderung außerhalb der Begräbnisstätte die jüdische Haltung zu Tod, Beerdigung und dem Leben nach dem Tod sowie die Geschichte des Jüdischen Friedhofs von Hohenems.

Dieser war 1617, vor fast 400 Jahren, von Graf Caspar den Hohenemser Jüd(innen) zur Verfügung gestellt, mehrfach erweitert und 1900 renoviert worden. Noch heute dient der jüdische Friedhof, der seit 1967 unter Denkmalschutz steht, als Begräbnisstätte. Insgesamt dürften weit über 500 Gräber auf dem Gelände liegen, 370 Grabsteine sind bis heute erhalten geblieben.

Den 2012 eröffneten und 2013 mit dem renommierten Aga-Khan-Architektur-Award ausgezeichneten ersten Friedhof der islamischen Glaubensgemeinschaft in Vorarlberg knapp südlich der Stadtgrenze erreichten die Teilnehmer dann zu Fuß. Unterstützt von  Osman Güvenc und dem Imam des Islamischen Kulturzentrum Hohenems Nuri Şipal erklärte der Bestatter Ali Can die Funktionsweise der Anlage und die islamischen Bräuche im Umgang mit Verstorbenen. Schließlich ging es mit dem Bus zurück ins Zentrum, wo im Hohenemser Rathaus bei einem kleinen Imbiss der interreligiöse Austausch fortgesetzt wur 

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