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Über 300 Flüchtlinge in Zelten untergebracht

Haslauer und Berthold besuchten am Dienstag die Zeltstadt in Salzburg.
Haslauer und Berthold besuchten am Dienstag die Zeltstadt in Salzburg. ©LMZ/Neumayr/MMV
Nicht viel neues hat sich über Pfingsten in Sachen Flüchtlingsunterbringung ergeben. Die Plätze in den Zeltstädten werden unverändert benötigt, heißt es aus dem Innenministerium. Konkret waren 310 der insgesamt 480 zur Verfügung stehenden Betten belegt. Die meisten Plätze, nämlich 137, wurden in Salzburg genutzt.

In Thalham und Linz waren 80 bzw. 93 Flüchtlinge in Zelten untergebracht. Dass sich an den Platzproblemen nicht viel ändern wird, deuten die Antragszahlen vom Pfingstwochenende an. Insgesamt 716 Asylansuchen wurden während an den drei Tagen gestellt. Am Dienstag besuchten Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) und Landesrätin Martina Berthold (Grüne) die Zeltstadt in der Salzburger Alpenstraße.

Land Salzburg sucht weiter Dauerunterkünfte

“Täglich kommen Menschen zu uns, die vor Krieg, Verfolgung und entsetzlichen Zuständen in ihrer Heimat fliehen mussten”, sagte Landesrätin Berthold und zeigte sich über die breite Unterstützung der Landesregierung erfreut. “Um diesen Menschen Zuflucht zu gewähren, benötigen wir in Salzburg neben festen Übergangs-Quartieren dringend zusätzliche Dauerunterkünfte. Derzeit werden täglich zig Angebote von der Grundversorgungsstelle des Landes, dem Referat Soziale Absicherung und Eingliederung, geprüft und so schnell wie möglich umgesetzt. Ich bin sicher, dass Salzburg dieser Herausforderung gewachsen ist und wir diese Menschen versorgen können.”

Als Sofortmaßnahme hat der Landeshauptmann Landesrätin Berthold eine umgehende personelle Verstärkung der Grundversorgungsstelle zugesagt. Auch andere Landesstellen werden die Grundversorgungsstelle bei der Suche nach neuen Quartieren unterstützen. So hat der Landeshauptmann heute die StandortAgentur, die Betriebsansiedelungsgesellschaft des Landes, ersucht, sich aktiv in die Suche neuer Quartiere einzubringen und auch das erforderliche Personal bereitzustellen.

“Bei all diesen Bemühungen sind wir aber weiterhin auf die Zusammenarbeit mit möglichen privaten Quartiergebern und mit den Gemeinden angewiesen. Ich appelliere ausdrücklich an alle Gemeinden, die bisher keine Asylwerbenden aufgenommen haben, einen aktiven Beitrag zu leisten”, sagte der Landeshauptmann.

Klug bringt Kasernen wieder ins Spiel

Verteidigungsminister Gerald Klug (SPÖ) hat indes am Dienstag sein Angebot erneuert, bis zu 800 Asylwerber auf Kasernen-Gründen in den nächsten Monaten beherbergen zu können. Erste Begehungen finden diese Woche statt. Bereits im Juni könnten Flüchtlinge in Kasernen unterkommen. Das Bundesheer käme aber als Unterkunftsbetreiber nicht in Frage, Klug hatte die Volkshilfe oder Caritas ins Spiel gebracht.

Wenn nötig könnten neben den Kasernenunterkünften später auch zusätzlich bis zu 2.000 Personen in Containern untergebracht werden, sagte Klug am Rande einer Pressekonferenz in Wien. Sein Angebot sieht der Verteidigungsminister nur als “Überbrückung der Notstände” um temporäre Unterkünfte zu schaffen. Als mögliche Orte für die Asylunterkünfte nannte Klug die Kasernen in Vomp (Tirol), Tamsweg (Salzburg), Freistadt (OÖ) und Horn (NÖ).

Die meisten betroffenen Gemeinden liefen vergangene Woche umgehend gegen entsprechende Pläne Sturm, Flüchtlinge in Kasernen unterzubringen. Klug war von Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) ersucht worden, angesichts der mittlerweile recht dramatischen Lage mit der Errichtung von drei Zeltstädten noch einmal zu prüfen, ob es in seinem Bereich Standorte gebe, die für die Unterbringung von Flüchtlingen genützt werden könnten.

(SALZBURG24/APA)

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