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Über 1.000 Flüchtlingskinder an Vorarlbergs Pflichtschulen

Inzwischen besuchen über 1.000 Flüchtingskinder Vorarlbergs Pflichtschulen.
Inzwischen besuchen über 1.000 Flüchtingskinder Vorarlbergs Pflichtschulen. ©VOL.AT/Paulitsch
Aktuelle Zahlen liegen erst mit nächsten Monat vor, doch dürften inzwischen über 1.000 Flüchtlingskinder an Vorarlbergs Pflichtschulen unterrichtet werden. Gleichzeitig wird die Fortbildung der Lehrer intensiviert.

Zwar liegen dem Landesschulamt noch nicht die endgültigen Zahlen für das aktuelle Schuljahr vor, doch bereits mit Ende des Schuljahres 2016/17 besuchten genau 1.001 Flüchtlingskinder die Vorarlberger Pflichtschulen. Das Gros, 596 Kinder, war in den Volksschulen, gefolgt von 314 in den Mittelschulen. Zum Vergleich: Am Anfang des Schuljahres waren es in den Volksschulen 491 und an den Mittelschulen 284 Kinder. Die restlichen Schüler teilen sich auf die Allgemeinen Sonderschulen (85) und Polytechnischen Schulen (6) auf.

Außerordentliche Schüler

Diese werden in der Regel als außerordentliche Schüler geführt. Dies bedeutet, dass das Kind nur in Fächern benotet wird, in denen es eine positive Leistung erbringt. Außerdem kann es in dieser Zeit von besonderen Fördermaßnahmen profitieren, vor allem beim Erlernen der deutschen Sprache. Grundsätzlich könne davon ausgegangen werden, dass alle Flüchtingskinder für zwei Jahre – die gesetzlich vorgesehene Maximaldauer – als außerordentliche Schüler geführt werden, erklärt Landesrätin Bernadette Mennel.

“College” für nicht mehr schulpflichtige Flüchtlinge

Hinzu kommen die Übergangsstufen für Flüchtlinge im Alter von 15 bis 18 Jahren. In diesen wurden vergangenes Schuljahr bereits 61 Jugendliche auf den Einstieg in eine berufsbildende Schule oder duale Lehre vorbereitet. Seit dem vergangenen Jahr haben sie auch die Möglichkeit, den Pflichtschulabschluss so nachzuholen. “Hinsichtlich Leistung und Motivation sind die Gruppen sehr heterogen”, gesteht die Landesrätin ein.

Dennoch, die Hälfte der 61 Jugendlichen hat inzwischen die Hälfte eine Anschlussoption auf den Schulbesuch oder Lehre, ein Drittel hat den Pflichtschulabschluss vollständig oder in Teilen nachgeholt. Weitere würden noch an den Schulen auf die Prüfungen vorbereitet. “In einzelnen Fällen haben sich während des Schuljahres auch andere Ausbildungsmöglichkeiten ergeben.” Im November starten die nächsten vier Übergangsstufen im Ländle, derzeit wird der Bedarf erhoben und die Jugendlichen den Klassen zugeteilt.

Fortbildung an der PH Vorarlberg

Gleichzeitig wird die Fortbildung an der Pädagogischen Hochschule (PH Vorarlberg) verstärkt. Bereits im vergangenen Studienjahr wurden 103 Veranstaltungen mit über 2.600 Teilnehmern angeboten. Hinzu besuchten 367 Personen mit “Summer World School 2017” eine separate Fortbildungswoche in den Sommerferien.

“Matech” mit Fokus auf Naturwissenschaften

Ab dem Frühjahr 2018 bietet der Landesschulrat gemeinsam mit der PH Vorarlberg den Schulen interne und schulübergreifende Fortbildungen an. Die PH hat aber auch Angebote für die Flüchtlinge selbst: Mit “Matech” soll das Verständnis nicht nur für Deutsch, sondern auch für Mathematik und Naturwissenschaften mit deren eigenen Begriffen, gestärkt werden. Dieses innovative Projekt wurde für das Europäische Sprachensiegel 2017 nominiert, die am Donnerstag verliehen werden.

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