Nicht umsonst gehört Electronic Arts zu den Unternehmen der Branche, in die ein gewiefter Aktionär investieren sollte: Wie kaum ein anderer Spielentwickler schaffen es die Kalifornier, ihre eigenen Top-Titel immer und wieder zu recyceln. Das mag dem einen gefallen, der andere schreit Geldmacherei. Doch obwohl Uefa Champions League 2006-2007, kurz UCL sich im wesentlichen wie der Topseller FIFA spielt – für manchen verfehlt das Game aufgrund von Kleinigkeiten die Genrekrone.
Handlungsbasierte Missionen wie auch insbesondere eine Triple-Modus genannte Kampagne spielen sich hochmotivierend. Für diese sind nicht immer Siege Voraussetzung. Wenn auch das Niveau der Aufgaben leider nicht immer so gut designt ist: Innerhalb von zwei Minuten soll man in der einen Mission zwei Tore schießen, in einer anderen reicht es, einfach nur zu gewinnen, wofür man dann 90 Minuten Zeit hat. Beispielsweise soll man in einer Mission innerhalb weniger Minuten mindestens zwei Tore schießen. Kurz darauf reicht ein simpler Sieg, wofür man ein komplettes Spiel Zeit hat. Das ansonsten gut aussehende UCL krankt auch hier an der Präsentation zwischen den Missionen. Texteinblendungen für Zeitungsberichte und Missionsbeschreibungen müssen offenbar genügen.
Auch in Sachen KI merkt man UCL das Recycling an: Die gegnerischen Verteidiger sind zwar auf Zack, im Angriff kriegen die Opponenten aber selten etwas auf die Reihe. Auch die Teamkameraden könnten etwas Extratraining vertragen, sie reagieren schlicht oft zu passiv. Die Ballphysik ist besser als die des Vorgängers, einige sehenswerte Tore ergeben sich aus dieser Änderung. Genreprimus in dieser Kategorie ist und bleibt aber Pro Evolution Soccer 6.
Doch die eigentliche Stärke von UCL liegt auch in der Präsentation und Atmosphäre. Wo PES seit jeher in Sachen Simulationsanspruch brillieren kann, die EA Fußballspiele sind ganz großes Popcornkino. Fangesänge in Dolby Surround, coole Moderatoren, eine starke Lizenz, für den größten Teil der Fans von Fußballgames auf Konsole ist auch UCL wieder das Maß der Dinge. Auch der Umfang ist ordentlich:
48 teils originalgetreue Stadien, Teams aus 27 Ligen und die verschiedenen motivierenden Spielmodi, in denen man beispielsweise eine komplette Champions League oder denkwürdige Momente alter Turniere nachspielen kann.
Fazit:
Fußballfreaks, die bereits jeden FIFA Titel haben und durchgezockt haben, dürfen getrost zugreifen. Besonders auf der Xbox 360 macht das Game eine gute Figur. UCL zeigt eindrucksvoll, was wir in Bezug auf Kässpätzle und Gulasch schon immer wussten: Leckeres schmeckt auch aufgewärmt. Wer lieber frische Kost oder staubtrockenen Realismus liebt, greift zu Pro Evolution Soccer 6.
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