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Tschetschenen-Chef kritisiert Moskaus Schweigen zu Rohingyas

Kadyrow: "Verflucht seien die Teufel, die Frauen und Kinder töten!"
Kadyrow: "Verflucht seien die Teufel, die Frauen und Kinder töten!" ©AFP
Muslime im russischen Nordkaukasus machen auf Betreiben des Tschetschenen-Führers Ramsan Kadyrow mobil gegen die Verfolgung der muslimischen Minderheit der Rohingya in Myanmar. Der autoritäre Republikschef kritisierte die russische Politik, die aufseiten des Militärs und der buddhistischen Mehrheit in dem südostasiatischen Land stehe.

In der tschetschenischen Hauptstadt Grosny bekundete am Montag eine große Menschenmenge ihre Solidarität mit den Glaubensbrüdern in Myanmar (früher Burma). Die Polizei sprach der Agentur Tass zufolge von 1,1 Millionen Menschen. Auch vor der Botschaft von Myanmar in Moskau wurde protestiert. Sicherheitskräfte nahmen 17 Menschen fest, die den Angaben nach alle aus dem Nordkaukasus stammen.

“Verflucht seien die Teufel”

“Verflucht seien die Teufel, die Frauen und Kinder töten!”, sagte Kadyrow in einer Videobotschaft. “Wenn sogar Russland die Teufel unterstützt, die solche Verbrechen begehen, dann bin ich gegen die russische Haltung.” Bei der Kundgebung in Grosny sprach Kadyrow von einer “ethnischen Säuberung”. In Myanmar sind seit den letzten Augusttagen mindestens 400 Menschen getötet worden. Rohingyas fliehen zu Zehntausenden ins benachbarte Bangladesch.

Medien: Kadyrow stellt sich gegen Moskau, Peking

Russische Medien schrieben, Kadyrow stelle sich gegen Moskau wie Peking. Beide sind mit Myanmar verbündet. Es sei auch eine Herausforderung für Präsident Wladimir Putin, der zum Zeitpunkt der Äußerungen China besuchte. Der Kreml habe noch keine Haltung zu den Ereignissen, sagte Sprecher Dmitri Peskow. Im März hatten Russland und China eine Resolution des UN-Sicherheitsrates zum Schutz der Minderheit in Myanmar blockiert.

(APA/Red.)

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