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Die Eröffnung der Arlbergbahn

Bereits im Jahre 1848 legte der Feldkircher Fabrikant Carl Ganahl, eine der führenden Persönlichkeiten Vorarlbergs im 19. Jahrhundert, Pläne für eine Eisenbahnverbindung über den Arlberg vor. Als 1872 die Vorarlbergbahn ihren Betrieb von Lochau nach Bludenz aufnahm, wurde sie zwar noch im selben Jahr an die Schweiz (bei Buchs und St. Margrethen) sowie an Bayern (bei Lindau) angeschlossen, eine Verbindung nach Österreich fehlte aber weiterhin. Ganahl besaß seit 1865 gemeinsam mit anderen Vorarlberger Industriellen die Konzession für eine Bahnlinie von Innsbruck über den Arlberg oder durch das Paznaun – beide Varianten waren im Gespräch – nach Bludenz, doch scheiterte das Projekt immer wieder an Finanzierungs- und Rentabilitätsfragen, nicht zuletzt aber auch am Streit der politischen Parteien.

Erst 1880 beschloss das Abgeordnetenhaus, nachdem Kaiser Franz Joseph I. die Dringlichkeit dieser Verkehrsverbindung in einer Thronrede hervorgehoben hatte, nach hitzigen Debatten den Bau der Arlbergbahn, der dann wenig später in Angriff genommen wurde. Die Bauleitung übernahm Oberbaurat Julius Lott. Nach nur dreieinhalb Jahren war der 10.250 Meter lange zweigleisige Arlbergtunnel am 19. November 1883 durchschlagen. Die feierliche Eröffnung der Arlbergbahn, deren Anlage die Errichtung von 347 Brücken, Viadukten und Durchlässen sowie von 15 weiteren Tunnels notwendig machte, fand am 20. September 1884 statt. A.N.

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Bild: Bahnhof Langen beim Westportal des Arlbergtunnels
Bahnhof Langen beim Westportal des Arlbergtunnels
Bild: Trotz der vielen Tunnel- und Galeriebauten mussten die Geleise bei starken Schneefällen händisch geräumt werden.
Trotz der vielen Tunnel- und Galeriebauten mussten die Geleise bei starken Schneefällen händisch geräumt werden.