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Die Stadterhebung von Dornbirn

Dornbirn war ursprünglich eine in erster Linie bäuerlich-landwirtschaftlich ausgerichtete Gemeinde, die aus den vier Dörfern Nieder- und Oberdorf, Hatlerdorf sowie Haselstauden bestand. Ab dem ausgehenden 18. Jahrhundert entwickelte sich die Gemeinde zum Zentrum der Textilindustrie Vorarlbergs. Die Firmen Herburger & Rhomberg (gegründet 1795), Franz Martin Rhomberg (1832), Franz Martin Hämmerle (1836) und I. M. Fußenegger bestimmten – neben anderen – die Entwicklung Dornbirns, das auf Grund seiner rasch anwachsenden ökonomischen Potenz auch zu einem wichtigen politischen Mittelpunkt des Landes für die beiden großen politischen Lager – das katholisch-konservative und das liberale – wurde. Von 1771 bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts wuchs Dornbirn infolge der wirtschaftlichen Entwicklung von 4.000 auf 13.000 Einwohner an und war damit für lange Zeit die größte Marktgemeinde der Donaumonarchie. Bereits 1869 besaß Dornbirn etwa die gleiche Einwohnerzahl wie die drei alten Städte des Landes – Bregenz, Feldkirch und Bludenz – zusammen.

Aber erst 1901 nahm der Gemeinderat unter Bürgermeister Dr. Johann Georg Waibel den Antrag an, den Kaiser um die Erhebung zur Stadt zu bitten. Kaiser Franz Joseph I. entsprach diesem Wunsch mit einer Entschließung vom 21. November 1901. Dornbirn war damit als jüngste und zugleich mit Abstand größte Kommune in den Kreis der Vorarlberger Städte aufgenommen. A.N.

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Bild: Das Zentrum Dornbirns kurz nach der Stadterhebung. Die elektrische Trambahn war damals das modernste Verkehrsmittel.
Das Zentrum Dornbirns kurz nach der Stadterhebung. Die elektrische Trambahn war damals das modernste Verkehrsmittel.
Bild: Johann Georg Waibel, der wenige Jahre nach der Stadterhebung verstarb, wurde ein Denkmal errichtet. Das Bild zeigt die Einweihungsfeierlichkeiten 1910.
Johann Georg Waibel, der wenige Jahre nach der Stadterhebung verstarb, wurde ein Denkmal errichtet. Das Bild zeigt die Einweihungsfeierlichkeiten 1910.