Bereits in den Jahren zwischen 1649 und 1773 bestand in Feldkirch ein Lyceum der Jesuiten, das einen sehr guten Ruf genoss und einen überregionalen Einzugsbereich besaß. Nachdem der Jesuitenorden in der Schweiz aufgehoben worden war, ließen sich wiederum Ordensangehörige in Feldkirch nieder und übernahmen 1856 die Leitung und den Unterricht am dortigen k.k. Staatsgymnasium. Diese Berechtigung wurde ihnen allerdings auf Druck der liberalen Mehrheit im Lande 1868 wieder entzogen.
Daraufhin richteten die Jesuiten eine private Schule in den Räumlichkeiten ihres Konviktes 'Stella Matutina' ein. Diese Anstalt wurde bereits 1877 von 350 Schülern besucht. Im Jahre 1900 konnte die Schule einen überaus großzügigen und modern ausgestatteten Neubau beziehen. In der Folge stieg die Schülerzahl der als Internat geführten Anstalt auf 460 an.
Bereits 1891 war neben das private "Deutsche Gymnasium" ein solches mit österreichischem Lehrplan und Öffentlichkeitsrecht getreten. Das Institut erhielt sehr bald den Charakter einer Eliteschule, die von Schülern aus allen Kronländern der österreichisch-ungarischen Monarchie sowie aus dem Ausland besucht wurde. Aus ihr gingen zahlreiche bekannte Persönlichkeiten hervor, so etwa der nachmalige österreichische Bundeskanzler Dr. Kurt Schuschnigg oder die Schriftsteller Thomas Mann und Arthur Conan Doyle, der Schöpfer des legendären Detektivs Sherlock Holmes.
Von 1938 bis 1946 war der Schulbetrieb zwangsweise eingestellt. 1979 wurde die letzte Reifeprüfung an der traditionsreichen "Stella Matutina" abgenommen. A.N.