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Herbert Sausgruber 1946

Dr. Herbert Sausgruber wurde am 24. Juli 1946 in Bregenz geboren. Nach der Matura am Bregenzer Gymnasium studierte er an der Universität Innsbruck und promovierte dort 1970 zum Doktor der Rechte. In den folgenden beiden Jahren absolvierte er den Präsenzdienst in Absam und in Innsbruck sowie die Gerichtspraxis in Feldkirch und Bregenz. 1972 trat er als Verwaltungsjurist in den Landesdienst ein. Seine politische Laufbahn begann 1975 mit der Wahl zum Gemeindevertreter in Höchst, welche Aufgabe er bis 1986 wahrnahm. Am 21. November 2004 verlieh ihm seine Heimatgemeinde in Anerkennung seiner Verdienste um Höchst die Ehrenbürgerschaft. 1979, 1984 und 1989 wurde Sausgruber als Abgeordneter der ÖVP in den Vorarlberger Landtag gewählt. Zwischen 1981 und 1989 stand er der ÖVP-Landtagsfraktion als Klubobmann vor, 1986 wurde er zum Landesparteiobmann der ÖVP Vorarlberg gewählt.

Nach zehn Jahren als Abgeordneter wurde Sausgruber von der ÖVP als Landesrat in die Vorarlberger Landesregierung nominiert, von 1990 bis 1997 war er zudem Stellvertreter des Landeshauptmannes (= Landesstatthalter). Als Regierungsmitglied betreute er zwischen 1989 und 1997 die Ressorts Verkehr, Wohnbauförderung, Inneres, Gesetzgebung, Finanzangelegenheiten, Feuerwehr, Rettungswesen und Katastrophenbekämpfung. Ein besonderes Anliegen als Wohnbaureferent der Landesregierung war ihm in den 1990er Jahren der Ausbau der öffentlichen Wohnbauleistungen, etwa durch die Entwicklung eines zusätzlichen Förderungsprogramms für Jungfamilien. In seine Zeit als Verkehrslandesrat fällt die Einführung des Vorarlberger Verkehrsverbundes, ein überaus wichtiger und zukunftsweisender umweltpolitischer Impuls für die Verkehrspolitik. Für die Zukunft des Landes ähnlich wichtig war der vorzeitige Rückkauf der Aktienmehrheit des Bundes an den Vorarlberger Illwerken durch das Land Vorarlberg und die Zusammenführung der beiden größten Vorarlberger Elektrizitätsunternehmen unter ein gemeinsames Dach. Als Finanzreferent der Landesregierung setzte Sausgruber den Grundsatz seiner Vorgänger, nämlich "Keine Netto-Neuverschuldung", erfolgreich fort. Bundespolitisch wirkte Dr. Sausgruber als Landesrat und Landesstatthalter bei den Verhandlungen zum Finanzausgleich, zur Spitalsreform und zum Konsultationsmechanismus führend mit.

Nach dem freiwilligen Rücktritt von Landeshauptmann Dr. Martin Purtscher wurde Sausgruber am 2. April 1997 vom Vorarlberger Landtag zum Landeshauptmann gewählt. Als solcher wurde er nach den Landtagswahlen 1999 und 2004 wieder gewählt. Zu seinen Agenden in der Landesregierung zählen die Ressorts Personal, Finanzangelegenheiten, Vermögensverwaltung, Gebarungskontrolle, Regierungsdienste, Europaangelegenheiten und Außenbeziehungen, Wissenschaft, Studienförderung, Feuerpolizei, Hilfs- und Rettungswesen sowie Katastrophenbekämpfung. In seiner dritten Regierungserklärung am 5. Oktober 2004 skizzierte Sausgruber die Leitlinien seiner Politik mit den drei Schlagwortpaaren "menschlich und lebenswert", "leistungsfähig und modern" sowie "eigenständig und weltoffen". Am 7. Dezember 2011 zog sich Sausgruber aus der Landespolitik zurück.

Dr. Sausgruber ist mit Ilga geb. Gstrein verheiratet und Vater von zwei Söhnen und einer Tochter. W.W.


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Bild: Landeshauptmann Herbert Sausgruber (links, mit Gattin) wird von Bundespräsident Thomas Klestil (Mitte) angelobt. Rechts Bundeskanzler Viktor Klima, Vizekanzler Wolfgang Schüssel
Landeshauptmann Herbert Sausgruber (links, mit Gattin) wird von Bundespräsident Thomas Klestil (Mitte) angelobt. Rechts Bundeskanzler Viktor Klima, Vizekanzler Wolfgang Schüssel
Bild: Strategiegespräch der Regierungschefs der Internationalen Bodenseekonferenz (IBK) unter Vorsitz von LH Sausgruber auf dem Dampfschiff "Hohentwiel" im Juli 1999 (v.l.n.r.): Minister Werner Schnappauf (Bayern), Regierungsrat Walter Kägi (St.Gallen), Regierungsrätin Dorothée Fierz (Zürich), Regierungsrat Hermann Lei (Thurgau), Regierungsrat Ernst Neukomm (Schaffhausen), IBK-Präsident LH Herbert Sausgruber (Vorarlberg), Regierungschef Mario Frick (Liechtenstein) und Ministerpräsident Erwin Teufel (Baden-Württemberg).
Strategiegespräch der Regierungschefs der Internationalen Bodenseekonferenz (IBK) unter Vorsitz von LH Sausgruber auf dem Dampfschiff "Hohentwiel" im Juli 1999 (v.l.n.r.): Minister Werner Schnappauf (Bayern), Regierungsrat Walter Kägi (St.Gallen), Regierungsrätin Dorothée Fierz (Zürich), Regierungsrat Hermann Lei (Thurgau), Regierungsrat Ernst Neukomm (Schaffhausen), IBK-Präsident LH Herbert Sausgruber (Vorarlberg), Regierungschef Mario Frick (Liechtenstein) und Ministerpräsident Erwin Teufel (Baden-Württemberg).