Die Grünen kritisierten am Dienstag Jagdeinladungen der Telekom im Jahr 2007, als Switak noch im Ministerium des heutigen Landeshauptmannes Günther Platter (V) tätig war. Auch von Liftbetreiber Schultz sei Switak zur Jagd eingeladen gewesen.
“Switak ist ein Fall für den Korruptions-Untersuchungsausschuss”, erklärte der Grüne LAbg. Gebi Mair am Dienstag in einer Aussendung. Mair verwies auch auf Aussagen Switaks in der Dienstagsausgabe der “Tiroler Tageszeitung”, wonach sich der Finanzlandesrat nicht erinnern könne, welche Trophäen er auf Einladung der Telekom geschossen habe, die Trophäen lägen nämlich im Keller. Außerdem habe Switak geschenkte Abschüsse des Liftunternehmers als “wertlos” bezeichnet. Dabei koste eine sogenannte “Einser-Gams” etwa in der Tiroler Landesjagd an die 2.000 Euro. “Wenn 2.000 Euro Geschenk von Schultz wertlos sind, wie teuer waren dann die Geschenke von der Telekom? Diese bezeichnet ja nicht einmal mehr Switak als wertlos”, meinte Mair.
Mair erwartete, dass Switak angesichts “seiner Verstrickungen” vor den Korruptions-Untersuchungsausschuss des Nationalrates geladen werde. Er werde dafür beim Grünen Fraktionsführer Peter Pilz intervenieren, kündigte der Landespolitiker an.
Auch Bürgerforum für Konsequenzen
Landeshauptmann Günther Platter (V) müsse Konsequenzen ziehen, forderte Bürgerforum-Chef, LAbg. Fritz Dinkhauser. Er sei “entsetzt” über die “mehrfache Geschenkannahme durch ÖVP-Politiker Switak”. Der Finanzlandesrat habe “wieder kein Unrechtsbewusstsein” und zeige wieder keinerlei Einsicht. Er habe sich zu Jagdausflügen samt Gratis-Abschüssen vor seiner Amtszeit als Landesrat einladen und sich eine viel zu billige Wohnung von “Liftkaiser Schultz” während seiner Amtszeit als Landesrat vermieten lassen, kritisierte Dinkhauser.
FPÖ fordert Bekanntgabe von Gegenleistung
Der Tiroler FP-Landesparteiobmann, LAbg. Gerald Hauser, hat die Bekanntgabe einer Gegenleistung von Finanzlandesrat Christian Switak (V) für seine Jagdeinladungen gefordert. “Eingeladen wird man nur, wenn man eine Gegenleistung oder Vorteile für den Einladenden erwartet”, meinte er in einer Aussendung am Dienstag. Switak solle sagen, ob es “eine Gegenleistung gab und worin diese allenfalls bestanden hat.”
Dass Switak die Abschüsse bei Schultz als “nichts wert” bezeichnete, sei laut Hauser “eine geradezu lächerliche Verteidigung.” Bevorteilungen, Geld- oder Sachwerte wie Jagdeinladungen müssten offen gelegt, Nahverhältnisse restlos aufgeklärt werden, verlangte der FP-Chef. Andernfalls sei das Maß “für uns” voll. “Für den Herrn Landesrat Switak ist der Zeitpunkt da, von sich aus an Rücktritt zu denken”, erklärte Hauser. (APA)
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