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Thiem zog in 2. US-Open-Runde ein

Thiem rettet Österreich vor Total-Pleite
Thiem rettet Österreich vor Total-Pleite
Mit einem glatten Sieg hat Dominic Thiem sein Debüt im Hauptfeld der Tennis-US-Open erfolgreich gestaltet. Mit 6:3,6:3,6:2 fertigte der Niederösterreicher den Slowaken Lukas Lacko am Mittwoch in New York ab. Damit rettete er die Ehre von Tennis-Österreich, ist er doch der einzige ÖTV-Vertreter in der zweiten Einzel-Runde. Dort kommt es nun zum Duell mit seinem Trainingskollegen Ernests Gulbis.


Nach Auftaktniederlagen bei den Masters-1000-Turnieren in Toronto und Cincinnati war Thiem vor seinem ersten Flushing-Meadows-Auftritt bei den “Großen” durchaus angespannt. Doch der 20-Jährige begann auf Court 7 aggressiv und nahm Lacko gleich im ersten Game den Aufschlag ab. Beim Stand von 2:1 wehrte er zwei Breakbälle des Slowaken ab, danach war der erste Satz praktisch gegessen.

Im zweiten Durchgang gelang dem Lichtenwörther das entscheidende Break zum 5:3, im dritten Satz nahm er Lacko zum 1:0 den Aufschlag ab. Ein zweites Break zum 4:1 holte sich der zwar zum 2:5 zurück, doch nach einer Stunde und 26 Minuten verwerte Thiem seinen ersten Matchball. “Es war eine solide Leistung”, zog er im Anschluss erleichtert, aber nicht übermäßig euphorisch Bilanz. “Der zweite Satz war ein bisschen eng am Anfang, aber dann mit dem Break war die Partie gelaufen. Dann habe ich auch gleich gut nachgesetzt mit einem Break im dritten Satz.”

Der Weg zum Erfolg habe über den Aufschlag geführt. “Nur einmal im ersten Satz stand es 0:40, sonst habe ich keinen einzigen Breakball zugelassen. Das hat die Sache extrem erleichtert.” Zwar brachte Thiem nur 50 Prozent seiner ersten Aufschläge ins Feld, davon verwandelte er aber 85 Prozent zu Punkten. Nach seinen zweiten Aufschlägen gewann er 74 Prozent der Ballwechsel. “Ich bin gewohnt, dass ich viel über den zweiten gehen muss. Wenn man 70 Prozent mit dem zweiten gewinnt, ist es eigentlich egal, wie oft der erste kommt”, meinte der Niederösterreicher.

Dass es so problemlos laufen würde, hatte Thiem allerdings nicht erwartet. “Vor allem nach den letzten Wochen nicht. Ich habe nicht genau gewusst, wie es sein wird. Doch ich habe gemerkt, dass ich wieder extrem frisch war, dass ich wieder eine gute Spannung im Körper gehabt habe, was die letzten Woche einfach gefehlt hat. Die Schläge haben wieder mehr Biss gehabt, und ich bewege mich wieder gut.” Dennoch gelte es, “viele kleine Sachen” noch zu verbessern.

Als nächster Gegner wartet als alles andere als ein Unbekannter. Mit dem Letten Gulbis, der den Franzosen Kenny de Schepper 6:1,6:4,6:2 bezwang, bildet er seit langem ein Trainingsgespann unter Headcoach Günter Bresnik. Zuletzt haben sich der Österreicher und der Zwölfte des ATP-Rankings auch gezielt gemeinsam auf das Grand-Slam-Turnier in den USA vorbereitet. “Es wird sicher schwer, weil wir uns so gut kennen. Gegen den Dennis Novak, der ist ein guter Freund, habe ich öfters gespielt, da waren die Spiele meistens sehr schlecht, weil man eben genau weiß, was kommt”, schickte Thiem voraus.

Einen konkreten Ausblick konnte er auf das Match gegen den 25-Jährigen, der in New York als Nummer elf gesetzt ist, auch schon geben. “Er versucht, schnell zum Punkt zu kommen, serviert unfassbar. Da werde ich sicher ein paar Asse einstecken müssen. Von dem her wird es nicht viele Rallyes geben, glaub’ ich”, erklärte Thiem. Das Spiel findet frühestens am Freitag (Ortszeit) statt, einen genauen Termin gibt es noch nicht.

Auf der ATP-Tour wird es das erste Aufeinandertreffen zwischen den Stallkollegen, deren Verhältnis sehr eng ist. “Wir schlafen sogar in einem Bett”, scherzte Thiem. Wobei: In Wahrheit hält Bresnik die Zügel bei den US Open deutlich lockerer. “Wir sind alle in eigenen Hotels. Wir sind jetzt doch schon acht Monate zusammen heuer, da tut es nicht schlecht, wenn man ein bisschen auseinander ist”, erklärte Thiem. In New York habe es bisher auch nur ein gemeinsames Training gegeben. “Im Endeffekt ist Tennis ein Einzelsport”, betonte der Weltranglisten-45.

Bevor es aber im Einzel ernst wird, ist Österreichs Nummer eins am Donnerstag (fünfte Partie nach 17.00 Uhr MESZ) noch mit seinem deutschen Partner Jan-Lennard Struff in der ersten Doppel-Runde im Einsatz. Gegner sind Lukas Dlouhy/Martin Klizan (CZE/SVK).

Österreichs zweite Doppelhoffnung Alexander Peya nahm unterdessen die Auftakthürde. Der Wiener gewann mit seinem brasilianischen Partner Bruno Soares gegen die Argentinier Maximo Gonzalez/Diego Schwartzman 6:3,5:7,6:1. Die nächsten Gegner des als Nummer 2 gesetzten Duos sind die Australier Sam Groth/Chris Guccione. Wie im Einzel ausgeschieden ist dagegen Yvonne Meusburger. Die Vorarlbergerin musste sich mit Julia Beygelsimer (UKR) der Paarung Darija Jurak/Megan Moulton-Levy 4:6,3:6 geschlagen geben.

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