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Theaterarbeit mit Jugendlichen

Die Arbeit mit dem Textmaterial spielt eine wichtigen Rolle beim Theaterprojekt RADIKAL.
Die Arbeit mit dem Textmaterial spielt eine wichtigen Rolle beim Theaterprojekt RADIKAL. ©JW
Bludenz. (jw) Tanztheaterprojekt zum Thema Radikalisierung an Bludenzer Schulen.
Theaterprojekt RADIKAL

Seit Herbst vergangenen Jahres trifft sich eine buntgemischte Gruppe Jugendlicher einmal wöchentlich zu Theaterproben in Bludenz. SchülerInnen von verschiedenen Schulen aus dem Raum Bludenz, Lehrlinge sowie Flüchtlinge erarbeiten dabei gemeinsam unter professioneller Anleitung ein Tanztheater, das sich mit dem Thema Radikalisierung auseinandersetzt. Bereits zum dritten Mal findet diese Zusammenarbeit des walktanztheaters mit Bludenz Kultur und ortsansässigen Schulen heuer schon statt.

 

Gemeinsam erarbeiten

Im Rahmen der regelmäßig stattfindenden Theaterwerkstätten sollen die Jugendlichen nicht nur Erfahrungen im Bereich der Theaterarbeit sammeln sondern sich auch intensiv und individuell mit den erlernten Inhalten auseinandersetzen. „Das Thema Radikalisierung wird im Workshop natürlich auf theatrale Art und Weise erarbeitet. Mit unterschiedlichen Methoden und Übungen werden die Jugendlich so an den kern der Sache angeführt. Wichtig ist, dass der dabei entstehende Prozess eine Partizipation ist, durch die das schlussendliche Theater erst Stück für Stück entstehen kann“, erklärt die Theaterpädagogin und Schauspielerin Brigitte Walk. So entstehen etwa bei den Körperübungen mit Choreografien Anne Thaeter erste Bewegungselemente, die immer wieder erweitert und umgestaltet werden und schließlich als Bausteine für die späteren Tanzsequenzen des Theaterstückes verwendet werden. In den Tanzeinheiten lernen die Jugendlichen somit nicht nur ihre Körperwahrnehmungen zu verbessern sondern auch den Raum als bespielbare Fläche immer wieder neu zu interpretieren und zu nützen.

 

Vielschichtiges Thema

Einen wichtigen Bestandteil der Arbeit in den Workshops bildet neben den unterschiedlichen praktischen Übungsteilen auch die Auseinandersetzung mit dem Thema selbst. Im Spannungsfeld der eigenen Erfahrung, der gesellschaftlichen Wahrnehmung und der politischen Sichtweise möchte das Theaterprojekt RADIKAL dabei den Jugendlichen unterschiedliche Blickwinkel auf das Phänomen der zunehmenden Radikalisierung bieten. Den Grundstock für das Bühnenstück liefert in diesem Jahr der türkisch-österreichische Autor Marcel P. Hinter. Dazu hat er das von den Workshop-TeilnehmerInnen erarbeitet Material zu einem Text verwoben. Das Stück, das am 10. Mai Premiere feiert, wird sich mit unterschiedlichen Formen des Radikalismus beschäftigen. Zum einen soll die Geschichte zweier Mädchen, die in den Jihad ziehen, erzählt werden, zum anderen soll aber auch der Rechtsextremismus in unseren Breiten zum Thema gemacht werden. Auf den Abschluss des Theaterprojektes RADIKAL kann man also auf jeden Fall gespannt sein.

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