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Theater Kosmos bringt zwei Uraufführungen auf die Bühne

Bereits am Donnerstag (11. Februar) startet mit "Alles" - laut Jagg "eine Farce über die Lächerlichkeit des täglichen Seins" - eine österreichische Erstaufführung die neue Spielzeit.
Bereits am Donnerstag (11. Februar) startet mit "Alles" - laut Jagg "eine Farce über die Lächerlichkeit des täglichen Seins" - eine österreichische Erstaufführung die neue Spielzeit. ©VOL.AT/Paulitsch
Das Bregenzer Theater Kosmos bringt im Jahr seines 20. Jubiläums zwei Ur- und eine österreichische Erstaufführung auf die Bühne. Die abgelaufene Spielzeit bezeichneten die beiden Theater-Leiter Hubert Dragaschnig und Augustin Jagg bei der Programmpräsentation als "sensationell". 11.000 Menschen hätten 112 Veranstaltungen besucht, beim Theater liege die durchschnittliche Auslastung bei 93 Prozent.

“Was Zuspruch und Resonanz auf unsere Produktionen anbelangt, war 2015 für uns ein sehr, sehr erfreuliches Jahr”, betonte Dragaschnig. Das Stück “Urologie” von Wolfgang Mörth, das Ende November uraufgeführt wurde, sei mit 20 ausverkauften Vorstellungen und über 3.000 Besuchern eine der erfolgreichsten Produktionen des Theaters gewesen. Im Jubiläumsjahr wollen die beiden Theatermacher ihren Höhenflug fortsetzen und setzen abermals auf junge österreichische Autoren und Uraufführungen.

Austro-Erstaufführung ab Donnerstag

Bereits am Donnerstag (11. Februar) startet mit “Alles” – laut Jagg “eine Farce über die Lächerlichkeit des täglichen Seins” – eine österreichische Erstaufführung die neue Spielzeit. Der argentinische Dramatiker und Regisseur Rafael Spregelburd behandelt mit diesem Stück “die Geschichte des Scheiterns der Menschheit an ihren eigenen Ideen”, umriss die Regisseurin Esther Muschol das Thema. Er zeige dabei die Sollbruchstellen auf. Für Muschol ist Spregelburd “eine Mischung aus Beckett und argentinischer Telenovela”, “etwas Eigenwilliges, das es in unserem Sprachraum kaum gibt”.

“Wir sind keine Barbaren”, eine Komödie des aus Ravensburg stammenden Autors Philipp Löhle, der bereits mehrfach für den Mühlheimer Dramatikerpreis nominiert war, feiert Mitte April Premiere. Darin geht es um zwei benachbarte Ehepaare, deren betont höfliche Freundschaft und Wertegesinnung mit der Aufnahme eines mysteriösen Flüchtlings durcheinandergewirbelt wird – mit tödlichen Folgen. Regie führt Augustin Jagg.

Zweite Uraufführung im Herbst

Im Herbst folgt mit “Jeunesse dorée”, einer Auftragsarbeit des Grazer Schauspielers und Autors Johannes Hoffmann, die zweite Uraufführung. “Hoffmann zählt zu den momentan gefragtesten aufstrebenden jungen österreichischen Autoren”, betonte Dragaschnig, umso mehr freue es ihn, ein Stück des Autors für das Theater Kosmos gewonnen zu haben. Dragaschnig selbst wird Regie führen und die Geschichte von Kindern der wirtschaftlichen und politischen Elite in Szene setzen, deren Angst um den Verlust ihrer Stellung bei einer Charity-Veranstaltung offen zutage tritt.

Die Spielzeit 2016 wird traditionsgemäß die Uraufführung eines jungen österreichischen Autors beschließen. “Die Verteidigung” lautet der Arbeitstitel des Stücks von Maximilian Lang. Der Bregenzer Autor ist den Besuchern des Theaters Kosmos bereits bestens bekannt, erst 2013 wurde sein Werk “Das Reich der Mitte” vom Publikum und den Kritikern gleichermaßen gefeiert. Mit “Die Verteidigung” bedient sich der junge Autor der sokratischen Methode des Fragens. Ein junger Schauspieler, der die “Apologie des Sokrates”, die von Platon überlieferte Verteidigungsrede des berühmten Philosophen, gelesen hat, betritt die Bühne und hinterfragt in die Rolle des Verteidigers schlüpfend sich selbst und das Publikum. Inszeniert wird das Werk von Stephan Kasimir.

Die Reihe “Kosmodrom”, ein “Low budget”-Theaterangebot im Foyer des Theaters, das sich der Förderung junger österreichischer Autoren verschrieben hat, wird in diesem Jahr leicht modifiziert weitergeführt. Neben den Kurzdramenabenden wurden die beiden Autorinnen Maya Rinderer und Linda Achberger eingeladen, mit einem eigenen Stück einen Soloabend zu gestalten. Außerdem sollen im Sommer die “Bregenzer Vorstadtspiele” als eine Open-Air-Theateraufführung fortgesetzt werden, “wenn die Finanzierung zustande kommt”, betonte Jagg, zeigte sich diesbezüglich aber zuversichtlich.

(APA)

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