Tennis für Alle mit Funfaktor

Sportsim-Freaks sollten ab dieser Stelle am besten weglesen. Denn genauso wie Everybody´s Golf versteht sich die Tennis-Ausgabe der Serie als bunter Mangaspaß mit dezenten Sportanleihen. Demzufolge nimmt sich das Design der Spielfiguren auch nicht allzu ernst. Dazu spritzige Musik, Laut-Sprechblasen im Review, Spieler, die vom Ball getroffen mit einem “Plopp” umkippen, Tennisplätze am Strand sowie flotte, unrealistische Matches.

Die Steuerung ist einfach zu erlernen, ein Agassi muss keiner sein, um hier zu bestehen. Es reicht aus, eine der drei Schusstasten zu drücken, sobald die Filzkugel die Spielfigur erreicht. Cool: Die Zeitlupe. Damit sind hier nicht die Wiederholungen gemeint; vielmehr läuft dann das gesamte Spiel im Schneckentempo ab. Unterhaltsam ist das allerdings nicht – “öde” trifft es eher. Im Duell gegen einen menschlichen Opponenten geht’s allerdings zur Sache: Den richtigen Ball in der richtigen Situation zu schlagen und den Gegner vorbereitend in die falsche Ecke zu schicken, ist nämlich ähnlich knifflig wie in ernsthafteren Tennisgames. Im Solomodus zieht der Schwierigkeitsgrad erst sehr spät in der Karriere an, bis dahin dürften versierte Spieler das Gamepad schon weggelegt haben. Als Partygame ist Everybody´s Tennis allerdings prädestiniert. Wenn einer der Spieler vom Ball getroffen wird, kippt dieser einfach um – Lacher garantiert! Dazu sorgen Flugzeuge im Tiefflug, Krokodile im Hintergrund und dreidimensionale Zuschauer für Stimmung.

Fazit:

Everybody’s Tennis lebt von seinen zahlreichen Figuren, Kostümen, witzigen Ideen und den einfach zu beherrschenden, aber fordernden Matches. Der Gamer kann aus gut einem Dutzend Charakteren, ein paar Kostüme und einigen Plätzen wählen. Die Ballwechsel sind spaßig, wenn auch wenig ernsthaft. Als Partyspiel ist der neue Spross der Everybody´s Serie ein Hammer, Sport-Sim Fans sollten darum allerdings einen großen Bogen machen. Bonus: Ein nettes, familientaugliches Game auch für Kinder.