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Technischer Händler mit dem digitalen Gen

Logistiksysteme bieten effiziente Bestellung und rasche Lieferung.

Wolfurt 2026 soll die mit 64 Kilometern längste unterirdische Eisenbahnverbindung der Welt in Betrieb gehen. Der Brenner Basistunnel wird dann entlang der Achse München–Verona zwischen Innsbruck und Franzensfeste die Alpen unterqueren. Bis dahin stellt er aber nur eines dar: eine gigantische Baustelle, die vor allem für die Unternehmen eine riesige Herausforderung darstellt. Denn die Zeit ist straff kalkuliert. Reibungslose Abläufe sind dabei das Um und Auf. Eine zentrale Rolle spielt die rasche Lieferung benötigter Werkzeuge und Materialien.

Auf einer Tunnelbaustelle mit 24-Stunden-Betrieb muss alles immer lagernd sein. „Geht etwas beispielsweise um 4 Uhr früh aus, kann es unter Umständen lange dauern, bis Nachschub da ist“, weiß Thomas Lutz, Leiter des Bereiches Logistiklösungen und E-Business beim technischen Händler Haberkorn. Beispiele, was im Bestellprozess alles passieren kann, kennt er jede Menge. Das beginnt bei der Zuständigkeit über mehrstufige Genehmigungsverfahren bis hin zu unleserlichem Gekritzel oder vergessenen Bestellungen. „Das ist nicht nur ärgerlich, sondern kostet die Unternehmen oft auch sehr viel Geld“, weiß Lutz. Wirft man einen genaueren Blick auf den gesamten Verwaltungsaufwand, ist festzustellen, dass im Verhältnis zum Wert, der Aufwand um die Produkte bereit zu stellen, viel zu hoch ist.

Digitalisierung in der Beschaffung
Die Lösung hat einen großen Namen: Industrie 4.0. „Unsere Herausforderung bestand darin, ein Bestellsystem zu entwickeln, das den Verwaltungsaufwand und damit auch die Beschaffungskosten deutlich reduziert“, erklärt Lutz und fügt hinzu: „Die Digitalisierung steckt bei uns in der Beschaffung.“ Seit 2010 wird daran intensiv gearbeitet. Eine eigene Abteilung mit zehn Mitarbeitern zeichnet für die Entwicklung verschiedenster Logistiklösungen verantwortlich.

Vom einfachen Onlinescanner angefangen über Regalsysteme, Automaten und Scanboxen bis zum jüngsten Clou, dem Wiegezellenschrank. Das Grundprinzip ist dabei immer dasselbe und basiert auf RFID-Technologie. Wird etwa aus dem Wiegezellenschrank ein Produkt entnommen, verändert sich das Gewicht der Wiegeeinheiten. Noch bevor das Behältnis leer ist, geht automatisch bereits eine Bestellung direkt an Haberkorn. Von dort werden die Waren im vereinbarten Rhythmus zugestellt. Der Verwaltungsaufwand kann sich um bis zu 85 Prozent reduzieren. Zudem bekommt die Firma mehr Überblick über den Materialverbrauch.

An der Baustelle in Tulfes-Pfons ist dieses effiziente Bestellsystem und die rasche Lieferung der benötigten Werkzeuge und Materialien ein wesentlicher Faktor für den reibungslosen Ablauf. Da die Regal- und Online-Scanner-Systeme wegen der Größe der Baustelle auf drei Standorte verteilt sind, wird außerdem klar unterschieden, an welchen Ort die Artikel zu liefern sind. So fallen auch die internen, zeitaufwendigen Quertransporte komplett weg. Last but not least wird auch noch nach Verbrauchern gegliedert. Das macht vor allem wegen den Subunternehmen Sinn. Damit steht einer zeitgerechten Fertigstellung nichts im Wege. Oder wie sagt man im Bähnler-Fachjargon: Da fährt der Zug drüber!

Haberkorn GmbH
Headquarter Wolfurt
Standorte 31 in 11 Ländern
Mitarbeiter 1600 (800 in Österreich)
Artikel 100.000 ab Lager (Lagerwert: 55 Millionen Euro)
OnlineShop 200.000 Artikel
Umsatz zirka 400 Millionen Euro (25 Prozent davon mit E-Business und Logistiklösungen)

Ohne gutes Design geht es nicht
Dornbirn Eine Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine zu schaffen, ist für Designer eine Herausforderung und harte Arbeit. Denn gutes Design heißt immer auch Funktionalität. Ist es zu dem auch imstande, Probleme zu lösen, kann man damit einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil schaffen. Theresa Feurstein, Leiterin designforum Vorarlberg, hat Antworten auf die wichtigsten Fragen.

Welche Zusammenhänge gibt es zwischen Designtrends und der Digitalisierung?
Feurstein Einerseits gibt es durch die Digitalisierung und die neuen Technologien sehr viele neue Gestaltungsaufgaben für Designer. Man denke nur an Interfacedesign, an IoT (Internet of Things) u.v.m. Hier braucht es Digitalisierungsexperten genauso wie Designprofis, wobei hier die Grenzen zwischen Entwicklung, Programmierung, Design, Gestaltung usw. sehr stark verschwimmen. Auch die Reichweite und damit die Anforderungen an Design haben sich durch die Digitalisierung verändert. Ein Produkt kann via Onlinestore weltweit verkauft werden. Funktioniert das Design aber auch weltweit? Von den Möglichkeiten und auch der hohen Verantwortung an Digitalisierung und Design, die sich auftun hinsichtlich Smart Cities, aber auch sozialer Themen, gar nicht zu sprechen.

Ist die oberste Priorität eines guten Designs die Optik oder die Funktionalität?
Feurstein Design ist weit mehr als Styling. Die Funktionalität ist sicher ein wichtiges Kriterium, aber es geht noch weiter. Gutes Design ist imstande, Probleme zu lösen, gutes Design kann der entscheidende Wettbewerbsfaktor sein, macht ein Produkt, einen Service einzigartig. Gutes Design erfüllt aber durchaus auch ästhetische Ansprüche.

Was ist gutes Design und was macht es aus?
Feurstein Ein gutes Design bringt real messbare Vorteile. Unter­nehmen, die mit Designern arbeiten, machen mehr Umsatz, das ist eine Tatsache. Somit trägt Design zum ökonomischen Wachstum bei. Gutes Design erleichtert aber auch einfach unser alltägliches Leben, ist nachhaltig und macht die Welt ein Stück besser. Das ist auch der Grund, warum bereits 15 ­EU-Staaten eine Designpolitik für ihr Land entwickelt haben und an der Umsetzung dieser Strategie arbeiten. Sie haben erkannt, dass ­Design imstande ist, die Lebensqualität zu erhöhen sowie ökonomisches Wachstum zu generieren und dass Design gerade auch im öffentlichen Sektor Enormes bewirken kann.

Zitat: „Gutes Design erleichtert den Alltag, ist nachhaltig und macht die Welt ein Stück besser.“ Theresa Feurstein designforum Vorarlberg

YouTube für Unternehmen

So können Unternehmen das beliebte Videoportal nutzen.
Feldkirch YouTube ist nicht nur ein riesiges Videoportal, das mehr als eine Milliarde Menschen weltweit nutzen, sondern inzwischen nach Google die zweitgrößte Suchmaschine der Welt. Kein Wunder also, dass auch es immer mehr Unternehmen nutzen. Firmen können bei YouTube im Grunde auf zwei verschiedene Arten aktiv sein: Entweder schalten sie Werbung vor anderen Videos oder produzieren eigenen Content, den sie auf dem Unternehmens-Channel hochladen und über andere soziale Netzwerke verbreiten. Wenn ein Unternehmen sein Video auf YouTube schalten will, wird dieses als sogenannte Pre-Roll-Anzeige vor anderen Videos abgespielt. Das selbst gesetzte Budget bestimmt die Häufigkeit der Anzeige. Bezahlen müssen Unternehmen nur, wenn Nutzer die Anzeige länger als 30 Sekunden ansehen oder auf die Anzeige klicken. Die passende Zielgruppe erreichen Werbetreibende mit den Targeting-Optionen von YouTube, die Nutzer nach Alter, Geschlecht, Standort, Interessen und vielem mehr filtert.

Channel für Content-Marketing
Ein eigener Videokanal bei YouTube ist zwar aufwändig, allerdings ist ein Channel mit eigenen Videos eine ideale Plattform, um unternehmensbezogene Inhalte einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Und dabei kommt es nicht darauf an, ob die Videos Hochglanzproduktionen sind: Authentizität ist der Schlüssel zu den Herzen der Zuschauer. Neben Informationsvideos, Anleitungen zur Produktnutzung, Antworten auf Kundenfragen oder der Vorstellung von neuen Produkten und Dienstleistungen sind auch Imagevideos, Mitschnitte von Firmenfeiern oder Messen sowie Interviews mit Mitarbeitern und der Geschäftsführung beliebt und geben den Zuschauern exklusive Einblicke ins Unternehmen.

Digitale Perspektiven Eine Serviceinitiative der Wirtschaftskammer Vorarlberg www.digitale-perspektiven.at

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