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"Tartuffe" sorgt für frischen Wind am Vorarlberger Landestheater

Junges Ensemble glänzte bei Moliere-Premiere
Junges Ensemble glänzte bei Moliere-Premiere ©VOL.at/Roland Paulitsch
"Jung, aber großartig", so bezeichnet der Intendant des Vorarlberger Landestheaters Alexander Kubelka sein "Tartuffe"-Ensemble. Tatsächlich wurde die Inszenierung des Molier-Stücks durch das junge Schauspieler- und Regieteam bei der Premiere im Kornmarkttheater Bregenz am Freitag vom Publikum begeistert aufgenommen.

Bregenz. “Tartuffe” ist Molières böseste Komödie. Der gerissene Schwindler Tartuffe erschleicht sich das Vertrauen von Orgon und macht sich in dessen Haus breit. Mit geheuchelter Frömmigkeit zieht er den Hausherrn auf seine Seite und entfremdet ihn der eigenen Familie. Am Ende erschwindelt er sich das Vermögen und setzt Orgon samt Angehörigen vor die Tür.

In der Rolle des Tartuffe überzeugt Nikolaus Barton, ihm gelingt die Zeichnung eines leicht überdrehten, gegen Ende von Arroganz und Größenwahn Gezeichneten. Barton feierte damit ein gelungenes Debüt am Landestheater. An seiner Seite begeistert der spielfreudige Andreas Jähnert in mehren Rollen, besonders mit seiner Darstellung der Madame Pernelle setzt er komödiantischen Akzente. Olga Wäscher verkörpert die ausgefuchste Zofe Dorine mit enormer Präsenz und Sicherheit. Das gesamte Ensemble zeigte sich am Premierenabend sehr spielfreudig und wurde dafür mit langanhaltendem Schlussapplaus belohnt.

Darüber freute sich auch Regisseur Steffen Jäger. Als ehemaliger Studienkollege von Nikolaus Barton zählt er ebenfalls zur neuen jungen Generation am Landestheater. Im Vorjahr war er in Bregenz mit der Inszenierung des Weihnachtsmärchens “Der Lebkuchenmann” betraut. Für das passende Umfeld in der Bregenzer Moliere-Inszenierung sorgen Bühnenbildner Paul Lerchbaumer und Ausstatterin Aleksandra Kica. Eine goldene Rückwand prägte die Bühne und symbolisiert Orgons Reichtum im Visier des gierigen Betrügers.

Kubelka entschied sich bei “Tartuffe” für ein sehr junges Team und für Jäger als Regisseur, nicht zuletzt deshalb, “weil er ein großartiger, verrückter Regisseur ist, der inszeniert wie ein wildes Tier”. Der Intendant will aber vor allem das Haus weiter öffnen und auch eine Brücke zum jugendlichen Publikum schlagen. Bei der Premieren-Feier freute sich Kubelka über die Bestätigung für seinen Weg: “Mit diesem jungen Ensemble auf der Bühne, ist für mich ein Traum in Erfüllung gegangen. Langsam fügt sich alles wie ein Puzzle zusammen.”

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