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Tanzfestival "Bregenzer Frühling" 2016 wieder mit einer Uraufführung

"Yo, Carmen": Aus der Famme fatale wird eine "sehr gewöhnliche Frau".
"Yo, Carmen": Aus der Famme fatale wird eine "sehr gewöhnliche Frau". ©Bregenzer Frühling
Bregenz. Das vom Bregenzer Kunstverein veranstaltete Festival "Bregenzer Frühling" bringt von 11. März bis 28. Mai 2016 wieder hochkarätige Tanzformationen ins Festspielhaus. Neben der Uraufführung "Jeder gegen Jeden" des aktionstheater ensembles können sich Tanzbegeisterte auf drei Österreichpremieren freuen, darunter Arbeiten des berühmten Choreografen Shen Wei.

In der Regie von Martin Gruber wirft das aktionstheater ensemble in “Jeder gegen Jeden” ein grelles Licht auf die Gerechtigkeitsdiskurse der globalisierten Gesellschaft, um den Zerfall gemeinschaftsbildender Kräfte quasi “hautnah” zu beschreiben: als medialen Schaukampf auf der Bühne. Die Uraufführung findet am 29. April statt, eine weitere Vorstellung ist für den 30. April angesetzt.

Carmen neu interpretiert

Den Anfang des Festivals am 11. März allerdings macht die Compagnia Maria Pages. Die “Königin des Flamenco” aus dem spanischen Sevilla wird mit ihrer Truppe die Österreichpremiere von “Yo, Carmen” im Bregenzer Festspielhaus zeigen, eine völlig neue Version der vom Schriftsteller Prosper Mérimée und dem Komponisten Georges Bizet geschaffenen Figur. Aus der Femme fatale Carmen wird in der Choreografie von Pages eine “sehr gewöhnliche Frau”, frei nach dem Motto “Eine Carmen steckt in jeder von uns”.

Tanz zu fernöstlichen Klängen

Am 7. Mai bringt der in China geborene und in New York lebende und gefeierte Choreograf, Regisseur und Bühnen- und Kostümbildner Shen Wei mit seiner Truppe Shen Wei Dance Arts erstmals in Österreich zwei seiner Stücke auf die Bühne. Bei “Map” rotieren und wirbeln die Tänzer zu einer Auswahl von Steve Reichs “The Desert Music”. Die Choreografie “Folding” beschwört zu den Klängen der Gesänge tibetischer Mönche eine traumgleiche, surreale und gleichzeitig zeitlose Welt herauf.

Eine weitere Österreichpremiere im Rahmen des Festivals mit dem Titel “Soft virtuosity, still humid, on the edge” stammt aus Kanada: Mit verzerrtem Gang, Grimassen und Videoprojektionen betrachtet die Compagnie Marie Chouinard am 28. Mai den Körper im Detail. Für die zweite Choreografie des Abends, “Henri Michaux: Mouvements”, diente das Buch des belgischen Surrealisten als Grundlage. Seite für Seite werden etwa die Mescalin-induzierten Aquarell- und Tuschzeichnungen oder ein 15-seitiges Gedicht in Tanz umgesetzt.

Ebenfalls auf dem Programm stehen am 1. April Ultima Vez und Wim Vandekeybus mit ihrer jüngsten Choreografie “Speak low if you speak love…”, in der sie sich der Liebe mit all ihren Facetten tänzerisch annähern. Zudem thematisiert die KSV/Les Ballets C de la B/A. M. Qattan Foundation in ihrem zeitgenössischen Tanzspektakel “Badke” – in Anlehnung an den levantinisch-arabischen Volkstanz Dabke – am 22. April den Konflikt zwischen Israel und Palästina. (APA)

Mehr Informationen und Karten: www.bregenzerfruehling.at

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