Vor allem für Menschen, die täglich auf das Auto angewiesen sind, hat der Winter auch so manche Tücke. Die Bauhöfe der Gemeinden leisten hier teils Schwerarbeit – zu jeder Tages- und Nachtzeit. Der Nenzinger Bauhofleiter Hubert Gantner im Interview:
Für welche Straßen und Flächen ist der Räumdienst der Marktgemeinde Nenzing zuständig?
Gantner: Für die Gemeindestraßen, die Radwege im Gemeindegebiet, öffentliche Plätze, etwa vor Schulen, Kindergärten, dem Rathaus, dem Gemeindezentrum und dem Seniorenheim, vor Wertstoff-Sammelcontainerplätzen und dem Friedhof. Für die Räumung der Gehsteige ist zwar jeder Grundbesitzer selbst verantwortlich, die Gemeinde übernimmt aber als Serviceleistung die Räumung der Gehwege vorwiegend. Über 40 Kilometer Straßennetz sind so zu räumen. Jährlich werden rund 400 Tonnen Splitt und 50 Tonnen Salz gestreut. Der finanzielle Aufwand beträgt jährlich 80.000 Euro, die Personalkosten noch nicht mit eingerechnet.
Wann macht Salz, wann Splitt mehr Sinn?
Gantner: Auf Strecken, auf denen Busse verkehren und Straßen mit Steigungen wird vorwiegend Salz gestreut, auf Nebenstraßen macht die Verwendung von Splitt mehr Sinn.
Wie groß ist das „Räumkommando“ und wann beginnt bei Schneefall der Arbeitstag?
Gantner: Sofern erforderlich, sind fünf Mitarbeiter vom Bauhof, ein Frächter mit drei Traktoren sowie ein Mitarbeiter des Maschinenring im Einsatz, zusätzlich sorgen zwei Mitarbeiter, dass Stiegen, Fußwege sowie Übergänge zwischen Zebrastreifen und Gehsteig schneefrei gemacht werden. Der Arbeitstag beginnt teilweise schon um vier Uhr früh, geräumt wird bis 22 Uhr. Jeweils ein Mitarbeiter ist im Bereitschaftsdienst und aktiviert nach Bedarf die Kollegen.
Schneeräumung – für Teile der Bevölkerung immer auch ein Grund zum Jammern?
Gantner: Prinzipiell ist das Verständnis der Bevölkerung vorhanden, dass beispielsweise der weggeräumte Schnee ihre Einfahrt versperrt. Das geschieht nicht absichtlich, lässt sich aber manchmal einfach nicht anders machen. Schlussendlich sind es normalerweise aber nur zwei-drei Tage im Winter, an denen der Schneefall so extrem ist. Was schon auffällt ist, dass sich die Menschen auf Grund der Hektik in ihrem Alltag nicht mehr den Straßenverhältnissen anpassen und sich nicht mehr die Zeit nehmen, bei schneebedeckter Fahrbahn mehr Fahrzeit einzuplanen.
Zur Person:
Hubert Gantner
Jahrgang: 1962
Wohnort: Nenzing-Beschling
Beruf: gelernter KfZ-Mechaniker, seit 1983 Angestellter bei der Marktgemeinde Nenzing, seit 1996 als Bauhofleiter
Hobby: Reitsport
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