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Symphonieorchester Vorarlberg: Saison 2017/18 bietet Musik in voller Pracht

Präsident Manfred Schnetzer (recht), Geschäftsführer Thomas Heißbauer (zweiter von rechts) und Chefdirigent Gérard Korsten (zweiter von links) stellten im vorarlberg museum das Programm 2017/18 vor. Vizepräsident Wolfgang Burtscher (links) führte durch das Pressefrühstück.
Präsident Manfred Schnetzer (recht), Geschäftsführer Thomas Heißbauer (zweiter von rechts) und Chefdirigent Gérard Korsten (zweiter von links) stellten im vorarlberg museum das Programm 2017/18 vor. Vizepräsident Wolfgang Burtscher (links) führte durch das Pressefrühstück. ©Mathis Fotografie
Intensive Saison mit Uraufführungen, Premieren, Fortsetzung des Mahler-Zyklus, Kooperationen und Themen-Konzerten 

Bregenz, 9. Mai 2017 – Das Symphonieorchester Vorarlberg leitet mit dem Schlagwort „Musik in voller Pracht“ die Saison 2017/18 ein. Künstlerische Qualität und eine Programmphilosophie im Spannungsfeld von Klassik bis zu zeitgenössischen Kompositionen sind in über 30 Jahren zum Markenzeichen des Klangkörpers geworden. Hervorragende Musiker – Dirigenten, Ensembles, Solisten, Komponisten – zeichnen für die Pracht der Konzertsaison 2017/18 verantwortlich.

Das Symphonieorchester Vorarlberg hat es sich zur Aufgabe gemacht seinem Publikum ein Konzert-programm zu bieten, das den klassischen Werken und den auch zeitgenössischen Kompositionen eine Bühne gibt. Für den Geschäftsführer des Symphonieorchesters Thomas Heißbauer gehört deshalb die Erstellung des Abonnementprogramms zu seinen schönsten Aufgaben: „Interessant, spannend, erfreuend aber auch herausfordernd soll jedes einzelne Konzert sein. Wir möchten Erwartungen erfüllen und neue kompositorische Ansätze zeigen. Damit wollen wir Neugier beim Publikum wecken.“

Neugierig darf man auf die kommende Saison auf jeden Fall sein. Der Abonnementzyklus im Montforthaus Feldkirch und im Festspielhaus Bregenz wird von Chefdirigent Gérard Korsten mit einer Uraufführung von Richard Dünser eröffnet. Weitere Symphonieorchester-Premieren folgen unter anderem mit den Dirigaten von Leo McFall und Karten Januschke, den Gast-Solisten Kian Soltani (Cello) und Ingolf Wunder (Klavier), dem Marimbaphon-Quartett „The Wave Quartet“ sowie dem gemeinsamen Konzert mit dem Jazzorchester Vorarlberg unter dem Titel „SOV meets JOV“.

Uraufführung zum Saisonauftakt
Wegweisend für die gesamte Saison kann das Programm des ersten Konzerts im September 2017 gesehen werden: Eine Uraufführung, zwei klassische Werke und eine neues Ensemble zeigen, worauf sich das Publikum 2017/18 im Gesamten freuen darf.

„Landschaft mit Regenbogen“ heißt die Komposition des Vorarlberger Komponisten Richard Dünser. Diese Vertonung von großen Gemälden von Caspar David Friedrich und Pieter Breughel sowie von großen Dichtungen von Georg Büchner wird am 22. September im Montforthaus Feldkirch uraufgeführt. „Landschaft mit Regenbogen“ ist ein Auftragswerk der Kulturabteilung des Landes Vorarlberg, Das Land Vorarlberg übernimmt den Vorsitz der Landeshauptleutekonferenz im 2. Halbjahr. Dünsers Komposition ist ein kultureller Beitrag dazu.

Eine weitere Symphonieorchester-Premiere gibt es mit dem Gastauftritt des international gefeierten „The Wave Quartet“. Die vier Marimbaphonisten Bogdan Bacanu, Christoph Sietzen, Vladi Petrov und Emiko Uchiyama präsentieren das Concerto in C Major von Johann Sebastian Bach in einer Bearbeitung für vier Marimbaphone. Abgerundet wird das Auftaktprogramm mit Robert Schumanns „Frühlingssymphonie“.

Mahler 9×9 mit Kirill Petrenko
Kirill Petrenko ist einer der gefragtesten Dirigenten unserer Zeit. Umso erfreulicher, dass er den 2008 begonnen Mahler-Zyklus 9×9 gemeinsam mit dem Symphonieorchester beim zweiten Abo-Konzert fortsetzt. In diesem Jahr widmen sich Dirigent und Orchester Gustav Mahlers Symphonie Nr. 7 e-moll.

Wie die meisten Mahler-Symphonien ist auch die „Siebente“ in einem Sommer am Wörthersee entstanden. Hier fand Mahler die Ruhe und Muße, die ihm als begehrter Operndirektor und Dirigent während des restlichen Jahres nicht vergönnt war. 1905 entstand dieses Glanzstück in nur vier Wochen. Sie gehört zu seinen absoluten Meisterwerken und zeichnet sich – wie alle Mahler-Kompositionen – durch das Element des Sehnens aus.

„SOV meets JOV“: Uraufführung inklusive
Das dritte Abokonzert unter dem Titel „SOV meets JOV“ wartet mit einer spannenden Zusammenarbeit von Symphonieorchester Vorarlberg und Jazzorchester Vorarlberg sowie einer Uraufführung von Gerd Hermann Ortler auf. Gérard Korsten leitet das Programm.

Der Konzertauftakt wird mit Franz Schubert und der Symphonie Nr. 4 c-moll gemacht. Die sogenannte „Tragische“ ist 1824 entstanden – Schubert war gerade 19 Jahre alt. Er setzt sich darin mit der Rettung des Gefühls und der Fantasie vor dem Rationalismus auseinander.

Für die Uraufführung von Gerd Hermann Ortlers „And The Moon And The Stars And The World“ verschmelzen das Symphonieorchester Vorarlberg und das Jazzorchester Vorarlberg zu einem großen, überaus dynamischen Klangköper. In dieser Tonschöpfung nimmt der Komponist Bezug auf das gleichnamige Gedicht von Charles Bukowski.

Junge, international erfolgreiche Musiker
Der Brite Leo McFall steht am 13. Jänner im Montforthaus Feldkirch und am 14. Jänner im Festspielhaus Bregenz zum ersten Mal am Pult des Symphonieorchesters. Der Gewinner des Deutschen Dirigentenpreises 2015 interpretiert gemeinsam mit dem Orchester Werke zweier seiner Landsmänner: Benjamin Brittens Passacaglia aus der Oper Peter Grimes und Edward Elgars Cello-Konzert e-moll. Solist des Abends ist der junge, erfolgreiche Vorarlberger Cellist Kian Soltani.

Das Finalstück des Abends stammt sozusagen aus russischer und britischer Feder. Sergei Prokofieffs Balletkomposition „Romeo und Julia“ hält sich genau an die Handlung der Shakespeare’schen Stückvorlage. Das Publikum darf die Suiten 1 und 2 daraus erleben.

Zu Ostern – Haydn, Mozart und Beethoven
Die beiden Konzerte am Ostersonntag und Ostermontag sind bereits Symphonieorchester-Tradition. Mit der Symphonie Nr. 85 in B-Dur, auch „La Reine“ genannt, von Joseph Haydn, wird der Konzertreigen eröffnet. Diese königliche Symphonie, an der Marie Antoinette angeblich großen Gefallen fand, wird gefolgt von Mozarts bekanntestem Klavierkonzert Nr. 21. C-Dur. Der Kärntner Pianist Ingolf Wunder konnte dafür engagiert werden. Der weltweit erfolgreiche Pianist ist zum ersten Mal gemeinsam mit dem Symphonieorchester zu erleben. Mit Ludwig van Beethovens Symphonie Nr. 8 wird das fünfte Abo-Konzert heiter beschlossen.

Domingo Hindoyan steht für dieses Konzert am Dirigentenpult. Seine Ausbildung genoss er in der venezolanischen Talentschmiede „El Sistema“. Seine erste Oper dirigierte Hindoyan 2012 in Bregenz. Quasi von hier aus entwickelte sich seine internationale Karriere. Seine spritzig, energetische Art zu Dirigieren begeistert Zuschauer und Zuhörer in den großen Konzertsälen und Opernhäusern der Welt.

„Missbraucht und Verfemt“
Das Programm des Abschlusskonzertes widmet das Symphonieorchester dem Thema „Missbraucht – Verfemt“. Der Nationalsozialismus vereinnahmte Komponisten wie Franz Liszt oder Richard Wagner für sich. Genauso verbannte er Komponisten wie Erich Wolfgang Korngold oder Paul Hindemith.

Missbrauchte und verfemte Werke stehen in diesem Programm einander gegenüber: Franz Liszts „Les Préludes“, Erich Wolfgang Korngolds Violinkonzert op. 35 D-Dur – als Solist ist Benjamin Schmid zu hören – Richard Wagners Ouvertüre „Die Meistersinger von Nürnberg“ und Paul Hindemiths Symphonie „Mathis der Maler“. Unter der Leitung von Gérard Korsten wird so die Abo-Saison großartig und gleichzeitig denkwürdig zu Ende gebracht.

Don Pasquale im Landestheater
Die Kooperation mit dem Vorarlberger Landestheater ist ein Fixpunkt im Jahresprogramm des Symphonieorchesters. Zum 29. Mal gestalten die beiden Partner eine Opernproduktion. Im Februar 2018 feiert Gaetano Donizettis „Don Pasquale“ Premiere. Für die musikalische Leitung zeichnet Karsten Januschke und für die Inszenierung Michael Schachermaier verantwortlich. Die 1843 uraufgeführte Opera Buffa ist ein Stück über Frauen, ihre Schicksale und wie sie sich dagegen wehren.

Musikvermittlung und Partnerschaften
Ein großes Anliegen ist dem Symphonieorchester die Musikvermittlung. Die Begeisterung für die klassische Musik soll dadurch an die nächste Generation weitergegeben werden. Verschiedene Projekte und Aktivitäten bieten den Jugendlichen Anreize zur Beschäftigung und Auseinandersetzung mit der klassischen Musik.

Am 30. Mai 2017 gelangt das Stück „SKETCHES“ im Festspielhaus Bregenz zur Aufführung. In einem monatelangen Prozess näherten sich 42 Jugendliche den Kompositionen des zeitgenössischen Musikers Alfred Schnittke an. In Kooperation mit dem Symphonieorchester und walktanztheater.com erarbeiteten die jungen Akteure zusammen mit Anne Thaeter (Choreografie) und Brigitte Walk (Inszenierung), Martin Kerschbaum (Dirigent) dieses einmalige Tanztheaterprojekt.

Workshops, Proben- und Konzertbesuche sowie Gespräche mit den Künstlern standen im zu Ende gehenden Schuljahr bereits auf dem Stundenplan der Schüler des Gymnasiums Schillerstraße in Feldkirch. Auch im kommenden Jahr wird die Partnerschaft fortgesetzt.

Selbstverständlich nimmt das Symphonieorchester am bundesweiten Aktionstag der österreichischen Berufsorchester am 14. Juni „Orchester für alle“ teil. Ein „Instrumentenkarussel“ lädt Schüler der Partnerschule zum Erkunden und Kennenlernen verschiedenster Instrumente ein. In kleinen Gruppen erfahren die Schüler mehr über die Besonderheiten der Instrumente. In der Feldkircher Innenstadt gibt es noch eine zusätzliche Musikaktion für Interessierte und Mutige. Wer möchte, kann selbst zum Dirigenten des Symphonieorchesters werden.

Musik in voller Pracht: Gastspiele, Festspiele, Montforter Zwischentöne, Texte und Töne
Auch abseits der Abo-Konzerte bietet das Symphonieorchester Vorarlberg das ganze Jahr Musik in voller Pracht. Im Rahmen der Montforter Zwischentöne wird bereits zum dritten Mal ein Konzert individuell für das Symphonieorchester konzipiert und umgesetzt. Ab 18 Uhr ertönt in Feldkirch Musik. Zuerst findet eine Jazzsession im Dachfoyer des Montforthauses statt. Ab 19 Uhr erfüllen einzelne Formationen des Symphonieorchesters die Altstadt in Feldkich mit Kammermusik. Zum großen Finale vereint sich der Klangkörper auf der Bühne des Montforthauses und spielt gemeinsam Rimski-Korsakows symphonische Dichtung „Scheherazade“.

Stark vertreten ist das Symphonieorchester im Sommer 2017 bei den Bregenzer Festspielen mit gleich vier Produktionen.

Der Festspielgottesdienst am 16. Juli und das Orchesterkonzert am 20. August gehören zu den alljährlichen Fixpunkten. Zudem gestaltet der Klangkörper im Rahmen der Festspiele zwei Operninszenierungen mit: Im Vorarlberger Landestheater gelangt Wolfgang Amadeus Mozarts „Die Hochzeit des Figaro“ zur Aufführung. In der Werkstattbühne spielt das Ensemble zur Uraufführung von Zesses Seglias Oper „To the Lighthouse“. Dem Griechen Seglias diente Virginia Wolfs gleichnamiger Roman als Vorlage für seine Komposition.

Im November 2017 findet „Texte und Töne“, das zweitägige Festival für zeitgenössische Musik und Literatur, zum fünften Mal statt. Gleich zwei Uraufführungen von Herbert Grassl „Die Verbannung Tassilos“ und von Marcus Nigsch „Konzert für Akkordeon und Orchesters“ sind am 11. November zu hören. Kai Röhrig übernimmt an diesem Abend die Leitung des Symphonieorchesters. Joswig Clemens ist als Solist in „Die Verbannung Tassilos“ zu hören. Für das „Konzert für Akkordeon und Orchester“ des Vorarlbergers Marcus Nigsch“ konnte Akkordeonist Goran Kovacevic engagiert werden.

 

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