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Symphonieorchester Vorarlberg begann Saison "tragisch"

Das SOV startet in die neue Saison.
Das SOV startet in die neue Saison.
Das Symphonieorchester Vorarlberg führte am Samstag die Symphonie Nr. 6 a-mol von Mahler auf.

Auf Kirill Petrenko (42), Generalmusikdirektor der Bayerischen Staatsoper München und Bayreuther Ring-Dirigent, ist Verlass: Er vergisst sein Versprechen nicht, mit dem Symphonieorchester Vorarlberg (SOV) sämtliche Mahler-Symphonien aufzuführen. Am Wochenende wurde nach längerer Pause der seit 2008 laufende Zyklus “Mahler 9X9” im Festspielhaus Bregenz mit zwei Konzerten glanzvoll fortgesetzt.

Musikalische Sternstunden

Mit der inspirierten Aufführung der gigantischen Symphonie Nr. 6 a-moll, (“Tragische”, UA 1906 in Essen) bescherte das SOV dem Abo-Publikum zum Auftakt der Saison 2014/15 eine musikalische Sternstunde. Das mit Mitgliedern der Südwestdeutschen Philharmonie Konstanz verstärkte Orchester blühte unter der präzisen Führung Petrenkos zur Höchstform auf. Auf solider Streicher-Basis konnten sich Holz- und Blechbläser in solistischen Einsätzen profilieren.

Alle Kontraste der Partitur

Die “Sechste” von Mahler gilt vielfach als schwer zu spielendes und zu verstehendes Werk. In der Interpretation von Petrenko, im sibirischen Omsk geboren und 1990 als 18-Jähriger nach Vorarlberg gekommen, wurde die “Tragische” bei allen Kontrasten der Partitur geradezu durchsichtig und leuchtend. Nach rund 100 Minuten aufregender Musik dauerte es einige Momente, bis das Publikum zum Beifall ansetzte, der dann aber zum Jubel für das Orchester und insbesondere für Maestro Petrenko anschwoll.

Begleitung mit Gefühl und Zurückhaltung

Von der grandiosen “Sechsten” wurde der erste Teil des Mahler-Konzertabends beinahe verdeckt: Die deutsch-griechische Mezzosopranistin und Fischer-Dieskau Schülerin Stella Doufexis interpretierte fünf Rückert Orchesterlieder. Ohne sich in den Vordergrund drängen zu müssen, vermochte die Sängerin Spannung mit vokalen Mitteln und großer Wortdeutlichkeit aufzubauen. Ein Höhepunkt – “Um Mitternacht”. Petrenko und das Symphonieorchester Vorarlberg begleiteten mit Gefühl und Zurückhaltung.

Fortsetzung am 20. November

Das SOV-Abonnement wird am 20./23. November fortgesetzt. Chefdirigent Gerard Korsten interpretiert Werke von Robert Fuchs, Maurice Ravel und Francis Poulec. Auf dem Programm auch die Uraufführung eines Auftragswerkes für Bläserquintett und Orchester von und mit dem Kontrabassisten Georg Breinschmid. Mit dabei das Sonus Brass Ensemble. (APA)

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