Die Feuerwehr-Einsätze konzentrierten sich laut RFL vor allem auf die Rheindelta-Gemeinden Gaißau und Höchst sowie auf deren Nachbarn Lustenau und Hohenems. Schwerwiegende Zwischenfälle blieben vorerst aus. Man habe es mit “typischen Sturmschäden” wie eben umgestürzten Bäume zu tun gehabt, hieß es bei der RFL.
Baum durchbricht Dachfenster
In Feldkirch-Altenstadt ist ein Baum wegen des Unwetters auf ein Hausdach gestürzt und hat das Dachfenster durchbrochen. Die Bewohnerin des Hauses war gerade in einem anderem Raum und kam mit dem Schrecken davon. Die Feuerwehr Feldkirch-Altenstadt war im Einsatz und sägte den Baum vom Dach. Anschließend half die Wehr beim Abdecken der Dachhaut.
Baum fällt auf Auto
In Bürs war gegen 13.00 Uhr ein belgisches Ehepaar auf der Brandnerstraße (L82) unterwegs, als dort ein Baum vom Sturm entwurzelt wurde und auf das Auto des Ehepaars fiel. Ein Ast des Baumes durchbohrte dabei die Motorhaube des Wagens und beschädigte auch die Windschutzscheibe.
Liftanlagen nicht in Betrieb genommen
In den Skigebieten war an einen normalen Ablauf nicht zu denken. Vor allem in den höher gelegenen Regionen wurden viele Liftanlagen und Seilbahnen aus Sicherheitsgründen nicht in Betrieb genommen. In Brand (Bez. Bludenz) etwa fegte der Wind mit 90 km/h über die Gipfel.
Bleibt stürmisch
Stürmisch soll es auch in den kommenden Tagen weitergehen. Die dritte Adventswoche startet ausgesprochen turbulent. An der Vorderseite eines Tiefs über dem Norden Frankreichs stellt sich im Alpenraum ein regelrechter Föhnsturm ein. Dabei sind in den prädestinierten Tälern der Nordalpen Böen von 90 bis 120 km/h möglich, auf den Bergen tobt mit 140 bis 190 km/h ein Föhnorkan. Neben Föhn bringt das Tief aber auch zum Teil ungewöhnlich hohe Temperaturen. In den Föhnschneisen sowie im östlichen Flachland werden am Montag 13 bis 17 Grad erreicht. Die Schneefallgrenze steigt folglich vorübergehend in Mittelgebirgslagen an, zum Dienstag hin kommt dann die nächste Ladung Neuschnee für die Skigebiete.
Immer stärkerer Südföhn
Schon heute Sonntag gewinnt die föhnige Südströmung an Stärke. Verantwortlich hierfür ist das Tiefdruckgebiet „Xanthos“ über dem Süden Großbritanniens, Österreich gelangt an dessen Vorderseite. „Am Nachmittag greift der Föhn bereits mit stürmischen Böen bis in manche Täler durch, etwa im Brandnertal, im Wipp- und Inntal sowie in den Salzburger Tauerntälern“, so UBIMET-Chefmeteorologe Manfred Spatzierer.
„Auch im östlichen Flachland und am Alpenostrand setzt kräftiger Südostwind ein, abends sind beispielsweise in der Buckligen Welt schon Böen bis etwa 90 km/h möglich.“
Gleichzeitig werden die Wolken von Westen her dichter, im Laufe des Nachmittags setzt in Vorarlberg und im Tiroler Außerfern leichter Schneefall bzw. Regen ein. Dieser breitet sich in den Abendstunden über Südbayern bis nach Oberösterreich aus, hier kann es sogar gefrierenden Regen geben.
Turbulenter Wochenstart
Der Höhepunkt des Föhnsturms steht dann am Montag bevor, Österreich gelangt an die Vorderseite des nächsten kräftigen Tiefs über Nordwesteuropa. Entlang und nördlich des Alpenhauptkamms weht der Südföhn verbreitet mit Böen von 80 bis 100 km/h. In den klassischen Föhntälern, wie dem Gasteinertal, dem Brandnertal oder dem mittleren Inntal sind auch Orkanböen bis zu 120 km/h denkbar. „Bei solchen Windgeschwindigkeiten können Dächer abgedeckt werden, Gerüste und Bäume umstürzen“, so der Wetterexperte. „Lebensfeindliche Bedingungen stellen sich auf den Bergen ein, hier tobt der Föhnorkan mit voller Wucht.“
Orkanböen erwartet
Von der Silvretta über die Tuxer Alpen und die Hohen Tauern hinüber bis zum Hochschwab-Massiv werden Orkanböen von 140 bis 190 km/h erwartet. Selbst das Durchbrechen der 200-km/h-Marke kann man auf exponierten Gipfeln wie dem Patscherkofel nicht ausschließen. Stürmisch wird es aber auch abseits der Föhnregionen. Vom Weinviertel über den Großraum Wien bis zum Wechsel bläst der Südwind mit Spitzen zwischen 70 und 90 km/h, über 100 km/h kündigen sich in der Buckligen Welt an.
Frühling im Dezember
Das Tief über dem Norden Frankreichs schaufelt zudem außergewöhnlich warme Luft zu uns. Erstmals seit langem werden wieder verbreitet zweistellige Höchstwerte erreicht. „An oder um die 10 Grad gibt es in allen Landeshauptstädten, am wärmsten wird es mit 14 beziehungsweise 15 Grad in Wien und Eisenstadt“, sagt Spatzierer. „Im südlichen Wiener Becken sind föhnbedingt sogar frühlingshafte 17 Grad möglich.“
Nördlich des Alpenhauptkamms sorgt der Föhn für freundliche Bedingungen, dagegen regnet es in Osttirol und Oberkärnten zunehmend intensiv. Zunächst kann es hier aber noch bis in die Täler schneien. Montagabend bricht der Föhn dann in Vorarlberg und Nordtirol zusammen und kräftiger Regen breitet sich ostwärts aus. In der Folgenacht sinkt die Schneefallgrenze rasch auf rund 700 bis 900 m ab, oberhalb von 1000 m kommen bis Dienstagabend 10 bis 20 cm Neuschnee zusammen.
(Ubimet/APA/Red.)
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