Mit einem neuen Aktionsplan will das Land die Auswirkungen der Klimaerwärmung eindämmen. “Die Klimaveränderung findet statt”. Darin waren sich die beiden für Klimaschutz und Energie zuständigen Landesräte Johannes Rauch (Grüne) und Erich Schwärzler (ÖVP) am Freitag bei der Vorstellung der Strategie zur Anpassung an den Klimawandel in Bregenz einig. Mit ihrem Urteil stützten sie sich auf das Ergebnis der von Bund und Ländern in Auftrag gegebenen Studie “ÖKS 15 – Klimaszenarien für Österreich”.
Mehr Regen im Frühling und Winter
Diese besagt, dass sich die Jahresdurchschnittstemperatur in Vorarlberg bei ungebremsten Treibhausgasemissionen bis zum Ende des Jahrhunderts von derzeit fünf Grad Celsius um vier Grad erhöhen wird.
Die Anzahl der Hitzetage wird im Durchschnitt um zehn Tage zunehmen, im Rheintal könnte es im Sommer an die 30 Tage mit Temperaturen über 30 Grad geben. Gleichzeitig sollen laut Prognose die Heizgradtage um fast 30 Prozent, die Frosttage von derzeit 160 Tagen auf rund 90 Tage zurückgehen, berichtete der Klimaexperte Douglas Maraun vom Wegener Center der Universität Graz.
Die Niederschlagsszenarien unterlägen einer großen natürlichen Schwankungsbreite, räumte Maraun ein. Im Frühling rechnete er aber mit signifikanten Zunahmen von mehr als zehn Prozent etwa im Bregenzerwald oder im Walgau. Auch im Winter erwartet der Klimaexperte in Vorarlberg um 14 Prozent mehr Niederschläge, “aufgrund der steigenden Temperaturen vermehrt in Form von Regen”.
Aktionsplan soll Bevölkerung vorbereiten
Um die Klimaerwärmung auf ein “erträgliches Maß zu begrenzen” – ein Plus von “nur” 2,5 Grad wäre bei aktivem Klimaschutz möglich – setzt das Land Vorarlberg verstärkt auf Vorsorge. Abgesehen von den Zielen der Energieautonomie 2050, die unter anderem auch eine Null-Emission von Treibhausgasen vorsieht – soll der Aktionsplan “Klimawandel-Anpassung 2017” Schwerpunkte setzen und die Bevölkerung bestmöglich auf die Folgen des Klimawandels vorbereiten.
Kernelemente sind neben Forschung, Information und Öffentlichkeitsarbeit unter anderem die Unterstützung der Gemeinden bei Anpassungsmaßnahmen (Förderprogramm KLAR- Klimawandel-Anpassungsmodellregionen) und ein gemeinsames Aktionsprogramm mit dem Bund, das unter anderem die Eigenversorgung der Bevölkerung im Katastrophenfall sicherstellen soll. Zusätzlich sollen in Vorarlberg etwa weitere 80 Hektar im Siedlungsraum durch Schutzwasserbau und Revitalisierungen vor Hochwasser geschützt, der “Katastrophenschutzplan Rheinhochwasser” fertiggestellt, Schutzwälder gestärkt, Naturschutzgebiete ausgeweitet und vernetzt, Kanalanlagen ausgebaut, die Trinkwasserversorgung durch Notverbundleitungen auf ein zweites Standbein gestellt oder die Biodiversität in den Schutzgebieten erhöht werden.
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