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Strategien für Training und Wettkampf

Thomas Summer beim Silvesterlauf in Altach
Thomas Summer beim Silvesterlauf in Altach ©Schwämmle
Im heutigen Artikel wollen wir Ihnen, abschließend zu unserer kleinen Serie über mentales Training im Laufsport, noch ein paar konkrete Tipps ans Herz legen, wie Sie fordernde Situationen in Training, oder Wettkampf, besser meistern können.
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Wie bereits im letzten Artikel besprochen, ist es wichtig sich auch im Training mit den Schmerzen des Wettkampfes auseinander zu setzen. Dies inkludiert zeitweise im Training an der eigenen Leidensfähigkeit zu arbeiten. Beispielsweise durch Training bei schlechtem Wetter – bei starkem Wind, Regen, oder Schnee. Sehen Sie solche Bedingungen als Chance auch Ihren Geist zu trainieren. Ebenso trifft dies auf Training, das man alleine absolviert, zu. Darüber hinaus sollte man sich auch Trainingsinhalten stellen, die man nur ungerne macht. Meistens sind dies jene Einheiten, die einem die eigenen Schwächen aufzeigen. Für den einen mag dies der lange Lauf sein, für den anderen ein schnelles Intervalltraining. Stellen Sie sich Ihren Schwächen und Sie werden doppelt davon profitieren. Vergessen Sie aber nicht, sich schon vor dem Training klar zu machen was Sie erwarten wird. Mental vorbereitet wird es Ihnen leichter fallen, das Training erfolgreich zu beenden.

Dies gilt umso mehr für einen Wettkampf. Optimal vorbereitet zu sein, heißt auch, genau zu wissen was einen erwarten wird. Studieren Sie also schon im Vorfeld eines Wettkampfes den Kurs und das Start- und Zielgelände. Nutzen Sie dazu auch die Technik der Visualisierung, wie in einem der letzten Artikel vorgestellt.

Vorwettkampfroutine

Am Wettkampftag selbst kann es dann sehr hilfreich sein immer der gleichen Routine zu folgen. Dies inkludiert das rechtzeitige Aufstehen, gewohntes Essen und Trinken, die rechtzeitige Anreise, das richtige Aufwärmen, und so weiter. Hier wird jeder Läufer mit der Zeit seine ganz persönliche Strategie entwickeln und verfeinern. Vieles hängt davon ab, ob man besser mit einem internen oder externen Fokusstil zurechtkommt. Erstere werden sich vor dem Start eher zurückziehen wollen und in Ruhe ihr Programm absolvieren, letztere werden vielleicht noch bis kurz vor dem Start mit anderen herumalbern, oder mit Zuschauern abklatschen. Ganz egal wie Sie Ihre Stunden vor einem Rennen gestalten, stellen Sie sicher, dass Sie auf alles vorbereitet sind. Kurz vor dem Start rufen Sie sich noch einmal ins Gedächtnis wieso Sie hier sind und, dass Ihnen der Wettkampf die Möglichkeit bietet Ihre läuferischen Ziele zu erreichen.

Renntaktik

Gerade im Spitzensport wird ein Rennen oft taktisch entschieden. Aber auch als ambitionierter Hobbyläufer kann man sehr davon profitieren, wenn man sich eine Strategie für den Wettkampf, oder gewisse Abschnitte daraus, zu Recht legt.

Für längere Strecken kann es hilfreich sein, diese, im Kopf, in mehrere kürzere Abschnitte zu unterteilen. Sie laufen also, beispielsweise, keinen Halbmarathon, sondern 3x7km. Wenn der Kurs mehrere Runden hat, umso besser. Nehmen Sie jede Runde für sich in Angriff, eventuell sogar mit einem eigenen Ziel. So könnten Sie zu Beginn noch die Stimmung genießen, in der Mitte konzentriert das richtige Tempo laufen und zum Schluss alles aus sich herausholen wollen.

Wenn Sie sich gut vorbereitet haben und mit einem gleichmäßigen Tempo laufen, welches Ihren Fähigkeiten entspricht, werden Sie in späteren Abschnitten des Rennens sicher einige Läufer überholen können. Hierbei ist es eine gute Strategie sich auf den übernächsten Läufer zu konzentrieren. Lassen Sie sich von diesem an dem Läufer direkt vor Ihnen vorbeiziehen. Haben Sie den überholt, fokussieren Sie sich wieder auf den Übernächsten. Um die eigenen Position abzuschätzen, ist zurückschauen durchaus erlaubt, aber konzentrieren Sie sich nach vorne. Sie wollen schließlich die Katze und nicht die Maus sein!?

Viele Läufer haben das Problem, dass sie irgendwann während eines Wettkampfes die Konzentration verlieren und langsamer werden. Dies passiert oft sogar unbemerkt. Hat man es dann realisiert ist es meist schwer aufzuholen, und sich mental wieder zu fangen. Auch hier ist die beste Strategie vorbereitet zu sein. In der Analyse Ihrer Zwischenzeiten, werden Sie eventuell, bei Ihren Wettkämpfen, gewisse Punkte erkennen, an denen das Tempo abfällt. Im nächsten Rennen könnte Ihre Taktik dann sein, sich speziell auf diesen Abschnitt zu konzentrieren, oder gar dort bewusst das Tempo zu erhöhen.

Denken Sie in der Schlussphase des Wettkampfes dann daran, dass es immer der Kopf ist, der zuerst schlapp macht und, dass in Ihrem Körper mehr steckt als Sie oft glauben mögen. Wenn dann die Ziellinie vor Ihnen auftaucht, die Zuschauer jubeln, Ihre Familie und Freunde im Ziel warten und Sie im besten Fall noch Ihr Ziel erreicht haben, vergessen Sie aber auch nicht zu Jubeln und sich über Ihre Leistung zu freuen. Und auch wenn man sein Ziel nicht erreicht hat, hat man doch meistens einiges auf dem Weg gelernt. Schließlich besagt ein griechisches Sprichwort:

„Willst du stark sein, so laufe. Willst du schön sein, so laufe. Willst du klug sein, so laufe. Laufen ist die beste Medizin.“

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