VOL.at: Wie lange seid ihr schon als Straßenmusiker in der Montfortstadt aktiv?
Mikko Mittendorfer: Seit ca. fünf Jahren “rocken” Tom (Thomas Ender) und ich Feldkirchs Innenstadt, sofern es die Witterung und die Polizei zulässt. (lacht) Es braucht neben Petrus` Segen nämlich auch jedes Mal eine Genehmigung der Stadtpolizei.
VOL.at: Wie wird man eigentlich „Straßenmusikant“?
Mikko Mittendorfer: Man wird es einfach (grinst). Uns reizt die direkte Erfahrung mit den Menschen und das gute Gefühl, wenn wir jemanden zum Tanzen oder zum Lachen bringen. Es ist eine schöne Aufgabe, Menschen kurzfristig aus dem Alltag zu entführen, und das Strahlen in ihren Augen als Geschenk wahrnehmen zu dürfen. Vor allem die Begegnungen mit den ganz Kleinen sind sehr berührend und herzerwärmend. Nebenbei kann man auch ein gutes Taschengeld mit nach Hause nehmen.
VOL.at: Wie reagiert euer Umfeld, also auch eure Freunde, Bekannten und Eltern darauf, wenn sie euch so auf der Straße sitzen sehen?
Mikko: Die Reaktionen sind ganz unterschiedlich. Die meisten finden es toll und sind sehr interessiert.
Tom: Meine Familie war mehr oder weniger überrascht. Ich ging immer schon meinen Weg – und das finden sie gut. Wenn wir auf Freunde treffen gibt es immer ein großes Hallo.
Meine Familie hat mich darin immer unterstützt und auch motiviert. Bei uns sind alle der Musik sehr zugetan. Die meisten Freunde reagieren auch positiv, manche sind überrascht und verstehen vielleicht nicht, wieso man mit Hut auf die Straße geht, wenn man es existentiell nicht nötig hat. Das ist aber gar kein Thema für mich, ich folge einfach meiner Intuition und meinem Herzen.
VOL.at: Welche Art von Musik spielt ihr auf der Straße?
Mikko: Wir spielen größtenteils Blues und Rock-Covers, aber auch eigene Lieder. Wir proben nur, wenn wir dafür Zeit haben und es für notwendig empfinden. Durch das langjährige Zusammenspiel lernen wir uns musikalisch immer besser kennen. Man könnte sagen, die Straße ist die beste Schule.
VOL.at: Welches sind die eindrücklichsten Erlebnisse auf der Straße, die euch in Erinnerung geblieben sind?
Tom: Mikko wurde einmal von einem eifersüchtigen Ehemann von hinten mit einer brennenden Zigarette in den Nacken attackiert.
Mikko: Eine ältere Dame kramte nach langem Zögern 10 Cent aus ihrer Geldtasche, warf sie uns in den Gitarrenkoffer, und krächzte mir lauter Stimme und erhobenem Zeigefinger: “Aber tuand ers net versuuufa!”
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