Die Sicherheitsmaßnahmen vor dem Bataclan waren streng, Konzertbesucher mussten Leibesvisitationen über sich ergehen lassen, bewaffnete Polizisten standen an den Absperrungen Wache. Die 1000 Karten für das Konzert am Vorabend des Jahrestags waren schnell ausverkauft, der Erlös soll nach Angaben Stings an Organisationen gehen, die Opfern der Anschläge helfen. Ein Kontingent Eintrittskarten war an Hinterbliebene der Rockfans gegangen, die im Bataclan von Terroristen erschossen worden waren.
Band wurde abgewiesen
Für einen kleinen Aufreger sorgte die Tatsache, dass die Band “Eagles of Death Metal”, die vor genau einem Jahr in der Konzerthalle gespielt hatte, nicht zum Gedenkkonzert eingeladen wurde. Zwei Bandmitglieder wurden an der Tür abgewiesen, berichtet der Chef der Veranstaltungshalle gegenüber der Presseagentur AFP. Die fragwürdige Äußerung des Frontmanns Jesse Hughes, dass muslimische Sicherheitsleute im Saal den Islamisten geholfen hätten, stieß bei dem Veranstalter auf kein Verständnis.
“Nicht vergessen”
Zum Beginn des Konzert sagte der 65-Jährige Sänger Sting in fließendem Französisch: “Wir haben heute zwei wichtige Dinge zu erledigen. Erstens, uns derer zu erinnern und zu gedenken, die in den Angriffen vor einem Jahr ihr Leben verloren haben … und (zweitens) das Leben und die Musik in dieser historischen Stätte zu feiern. Wir dürfen sie nicht vergessen.” Er bat um eine Schweigeminute.
Schwerer Schritt für Angehörige
“Es war schwer, durch diese Tür zu gehen”, sagte Elodie Suigo, die sechs Freunde in dem Massaker verlor. “Wir können nicht sagen, dass es ein magischer Augenblick war, weil sich alles in unserem Leben geändert hat. Aber Sting ist ein wirklich großer Mann.”
Verhöhnung?
“Ein großer Mann” – So denken jetzt aber nicht mehr alle über Sting. Auf Twitter wurde der neue Song “Inshallah” (“So Gott will”) heftig diskutiert, den der Sänger vor versammeltem Publikum zum besten gab. Er handelt von verzweifelten Flüchtlingen, die das Mittelmeer auf einem Boot überqueren wollen und Allah auf ihrer Reise um Hilfe bitten. Manche Twitter-Nutzer empfanden die Präsentation diesen Songs als Verhöhnung der Opfer, die vor einem Jahr in Paris von “Allahu Akbar”-rufenden Männern getötet wurden.
#Sting uses the word "Inshalah" in #Bataclan as if you would yell "Sieg Heil" in Auschwitz.
— Viribus unitis (@Marcel02935041) November 14, 2016
seine #Tontraeger liegen schon im "blauen Sack" den höre ich nicht mehr. #Gestorben #Sting #Bataclan #Inshallah Verhöhnung der >200 #Opfer https://t.co/PQYFDlFeL6
— vBatocki-Friebe (@BugExperte) November 14, 2016
(dpa/red.)
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