Steter Einsatz für die Natur

Heute werden im Landhaus wieder Naturwächter geehrt. Theresia Stolzlechner ist nicht dabei. Noch nicht. „Ich bin ja erst 18 Jahre dabei. Geehrt wird man erst nach 20 Jahren.“ Macht nichts. Denn: Geehrt ist die Naturwacht durch die Mitgliedschaft der 64-jährigen Lauteracherin. Sie ist eine der ganz wenigen Frauen der circa 240 Personen starken Organisation. Und nicht nur das: Theresia Stolzlechner gehört als Kassierin der Landesleitung an.

Verlässliche Person

Es war nicht der Ehrgeiz, der die jugendlich wirkende Dame in diese hohe – ehrenamtliche – Position gehievt hat. „Die Kollegen wissen halt, dass ich nicht Nein sagen kann“, sagt sie schelmisch. Die Kollegen wissen halt auch, dass Theresia Stolzlechner eine sehr verlässliche und kompetente Person ist. Und deswegen findet sie sich wieder einmal in einer Führungsposition, obwohl sie das nicht unbedingt wollte.

Eigene Erfahrungen

Theresia Stolzlechner wurde Naturwächterin, weil sie schon immer eine Naturliebhaberin war. Gemeinsam mit ihrem schon länger verstorbenen Gatten, ihrer Schwester und ihrer Schwägerin schloss sie sich der Organisation an, „weil wir immer schon gerne wanderten und wir in den Bergen öfters negative Beobachtungen machten.“ Stolzlechner spricht über Begegnungen mit Wanderern, die sinnlos Blumen ausgerissen hatten. Sie spricht aber auch über Begegnungen mit Naturwächtern von damals, die genau diesen Umstand immer wieder beklagten. „Und weil wir etwas im Sinne der Natur tun wollten, gingen wir geschlossen zur Naturwacht.“

Aufklären

Vom damaligen Quartett ist Theresia Stolzlechner heute die Einzige, die noch übrig geblieben ist. Ein sympathisches Gesicht der Naturwacht. Die zweifache Mutter und vierfache Großmutter will ihre Organisation grundsätzlich als helfende Kraft verstanden wissen. „Wir sind doch nicht primär die strengen Kontrolleure, die Leuten Naturerlebnisse vermasseln wollen. Im Gegenteil: Wir klären gerne auf und können auf so manche Frage Antworten geben.“ Deswegen befindet sie sich auch viel lieber in der Natur, als hinter einem Schreibtisch. Und betreibt nebenbei Werbung für die Naturwacht. „Wir haben ja leider Nachwuchssorgen. Dabei ist die Tätigkeit bei uns interessant, und auch der Zusammenhalt ist groß.“ Doch immer wieder würde die zwingend vorgeschriebene Fortbildung abschrecken. „Ein grundsätzliches Interesse besteht bei vielen. Aber dann sind sie leider sehr schnell wieder weg“, beklagt Stolzlechner. Von sich kann die Lauter­acherin behaupten, dass sie ihre Begeisterung bis heute erhalten hat. Ein Glücksfall für die so wichtige Organisation.

Zur Person

Theresia Stolzlechner
Geboren: 20. Juli 1947
Beruf: Kauffrau
Wohnhaft: Lauterach
Familie: zwei Töchter, vier Enkel
Hobbys: Natur, Theater
Lieblingsspeise: Käsknöpfle