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Österreicher tanken billiger als Nachbarländer

Kaum etwas berührt die Österreicher emotional so sehr wie ihr Auto und alles, was damit zusammenhängt. Und derzeit sind Benzin- und Dieselpreise in Österreich - zumindest nominell - am höchsten Stand aller Zeiten. Allerdings werden in den meisten EU-Ländern die Autofahrer noch stärker zur Kasse gebeten als in Österreich. Trotzdem setzen die Österreicher zunehmend auf öffentlichen Verkehr.

Von allen Nachbarländern kann man nur in Slowenien und in der Schweiz Diesel billiger tanken als bei uns, bei Superbenzin sind Österreich, Slowenien und die Schweiz die billigsten Länder dieser Gruppe. Spitzenreiter in Europa ist Norwegen, wo der Liter Super Ende März 2,05 Euro kostete und damit und rund ein Drittel mehr als in Österreich (1,49 Euro). Ohne die hohe Steuerbelastung wäre Österreich mit Irland, Rumänien und Großbritannien in der Gruppe der Länder mit den billigsten Treibstoffen.

Mehr als 100 Prozent Steuern auf Treibstoff

Da sich der Spritpreis in Österreich zu mehr als der Hälfte aus Steuern zusammensetzt, wirft BZÖ-Energiesprecher Rainer Widmann Wirtschaftsminister Mitterlehner deshalb “Mitschuld am Spritpreiswucher” vor – Wucherei ist ein Strafdelikt, das in Österreich mit bis zu fünf Jahren Gefängnis geahndet werden kann

Steigende Spritpreise und starkes Verkehrsaufkommen überzeugen die Österreicher immer häufiger von einem Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel und das Fahrrad. Wie eine Aufstellung der ÖBB zeigt, gab es in Wien von 1993 bis 2011 einen Anstieg bei der Öffi-Benützung um acht auf 37 Prozent. Hingegen schrumpfte der Individualverkehr um elf auf 29 Prozent, bei den Radfahrern um drei auf sechs Prozent. Die Wiener Linien wiederum verzeichneten einen massiven Anstieg bei den Jahreskarten-Neukunden.

Weniger Kilometer pro Auto

Die Österreicher fahren jedenfalls weniger Kilometer mit dem Auto: 2005 waren es noch bundesweit 13.740 Kilometer pro Pkw, 2010 nur mehr 13.100 Kilometer. In Wien schrumpfte die Kilometerleistung pro Auto von 13.160 auf 12.800. Besonders in den Ballungsräumen mit gut ausgebautem öffentlichen Verkehr sind laut ÖBB diese Rückgänge zu beobachten. Laut ÖAMTC könnte das aber auch an Anschaffung von Zweit- bzw. Drittautos innerhalb einer Familie liegen.

 

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