Im Fokus der Sternsingeraktion 2017 steht Tansania. In dem ostafrikanischen Land mit geschätzten 53 Millionen Einwohnern leben 70 bis 80 Prozent der Einwohner direkt von der Landwirtschaft – oft rein zur Selbstversorgung. Wegen der klimatischen Bedingungen, mangels verfeinerter Anbautechniken oder auch Landraub ist die Ernte in manchen Regionen nicht gesichert. Die Folge sind Hunger und Armut.
Die tansanischen Partnerorganisationen der Dreikönigsaktion (DKA), die sich als Hilfswerk der Katholischen Jungschar um den Einsatz der Spendengelder kümmert, docken bei den Kleinbauern und der Weiterverarbeitung ihrer landwirtschaftlichen Produkte an: So unterstützt die DKA im Westen des Landes ein Programm, das Bauern Methoden vermittelt, damit sie ihren Ertrag bei Mais, Reis und Bohnen steigern und mehr verschiedene Feld- und Gartenfrüchte anbauen. So sichern sie ihre Selbstversorgung, kommen zu einer ausgewogenen Ernährung und schaffen den Schritt zu einem Wirtschaften über den reinen Eigenbedarf hinaus. Wissen wird auch vermittelt, wie man die Ernte richtig lagert, wie man richtig haushaltet und eigenes Saatgut produziert.
Im Norden von Tansania hilft die DKA via einen Verband Frauengruppen, die Mangos und anderes Obst und Gemüse, das ansonsten nicht verkäuflich wäre und verrotten würde, einkochen und einwecken. Die Veredelung zu Marmelade, Pickles oder Chutney bringt eine enorme Wertsteigerung; die Ware hat es dank guter Produktionsstandards sogar in lokale Supermärkte geschafft. So sind die Frauen durch Hilfe zur Selbsthilfe zu Unternehmerinnen geworden, die ihr Know-how weitergeben. Ziel der Projekte sei es,” die Menschen zu ermächtigen, ihr Leben langfristig selber in die Hand zunehmen”, so Christina Pfister, Vorsitzende der Katholischen Jungschar.
Die Spendengelder aus Österreich helfen Betroffenen in Tansania aber auch, wenn sie Opfer von Landraub werden. In- und ausländische Agrarunternehmer und Investoren, die im großen Stil Pflanzen für den Export anbauen oder einfach Grund erwerben wollen, vertreiben Kleinbauern oder Hirten vom ihrem Acker- und Weideland. Das geschieht manchmal mithilfe korrupter Beamter oder indem unkundige Dorfbewohner überrumpelt werden. Hier sorgen von der Dreikönigsaktion unterstützte Organisationen dafür, dass Bauern und Hirten einen Rechtsbeistand bekommen und Aufklärung, welche Rechte sie haben und wie sie gegen Landraub vorgehen können.
Die Sternsinger besuchen traditionell neben kirchlichen Würdenträgern auch Prominente aus Politik oder Sport. Den Auftakt machen Caspar, Melchior und Balthasar am heutigen Dienstag im erzbischöflichen Palais in Wien bei Kardinal Christoph Schönborn. Da es derzeit keinen Bundespräsidenten gibt, entfällt der traditionelle Besuch in der Hofburg. Auf der Liste der Heiligen drei Könige stehen rund um den Jahreswechsel aber Nationalratspräsidentin Doris Bures (SPÖ), mehrere Minister und die Eishockeyspieler der Vienna Capitals.
Im Vorjahr nahmen die Sternsinger 16,7 Millionen Euro in ganz Österreich ein. Die Spendenaktion wurde erstmals 1954 durchgeführt.
(APA)
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