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Sternsinger besuchten Bundeskanzler Kurz und Kardinal Schönborn in Wien

Die Sternsinger besuchten Kardinal Schönborn und Kanzler Kurz in Wien.
Die Sternsinger besuchten Kardinal Schönborn und Kanzler Kurz in Wien. ©APA
Die Sternsinger haben Bundeskanzler Sebastian Kurz und Kardinal Christoph Schönborn am Mittwoch besucht. Der Wiener Erzbischof betonte beim Auftakt der diesjährigen Aktion der Katholischen Jungschar die große Bedeutung der Sternsingeraktion für Not leidende Menschen in Entwicklungsländern, aber auch für die gesellschaftliche Atmosphäre in Österreich.
Terminplan der Sternsinger

“Die Tatsache, dass Kinder für Kinder sammeln, unterwegs sind und Segen bringen ist einfach phänomenal”, sagte der Kardinal am Mittwoch laut Kathpress im Wiener Erzbischöflichen Palais. Stellvertretend für 85.000 Mädchen und Buben, die in den kommenden eineinhalb Wochen in ganz Österreich in den Häusern die Weihnachtsbotschaft verkünden und Spenden für die “Hilfe unter gutem Stern” sammeln werden, segnete Schönborn eine Sternsinger-Gruppe aus der Pfarre Maria-Drei-Kirchen in Wien-Landstraße.

Sternsinger bei Kardinal Schönborn und Kanzler Kurz in Wien

Am frühen Nachmittag besuchten die Heiligen Drei Könige auch den neuen Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) im Bundeskanzleramt. Die Abordnung aus der niederösterreichischen Pfarre St. Andrä-Wördern rief Kurz zu einer engagierten Entwicklungshilfe auf, als sie dem Regierungschef die Friedensbotschaft und den Segen für das Jahr 2018 überbrachte. Mit den Spenden könne man “Zeichen setzen für eine gerechte Welt”, betonte der Geschäftsführer der Dreikönigsaktion (DKA), Jakob Wieser, im Blitzlichtgewitter zahlreicher Medienvertreter bei der Begegnung. “Es ist auch unsere Aufgabe und – so wünschen wir uns – auch die Aufgabe der Regierung, sich dafür einzusetzen, dass wir gegen Not und Ausbeutung auftreten können.”

Kurz berichtete von mehreren Lokalaugenscheinen in von der DKA unterstützten Projekten. Er habe sich in seiner Amtszeit als Außenminister “selbst ein Bild davon machen dürfen, wie viel dadurch möglich wird, gerade in den ärmsten Regionen der Welt”, sagte Kurz.

Laut ihrem Programm sieht die neue ÖVP-FPÖ-Regierung die Entwicklungszusammenarbeit insbesondere unter dem Aspekt eines “anhaltenden Migrationsdrucks”, nämlich als “Instrument zur Förderung eines wohl verstandenen Eigeninteresses Österreichs mit dem Ziel, insbesondere Migrationsströme zu verhindern”.

Zugleich soll die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit (OEZA) einer Überprüfung unterzogen werden, um sie im Sinne des Zieles vier effizienter zu machen. Dazu soll laut dem Regierungsprogramm die Zusammenarbeit zwischen dem Außenamt und der 2004 geschaffenen Austrian Development Agency (ADA), die die OEZA-Projekte umsetzt, unter die Lupe genommen werden. Gemäß einem “verstärkten Fokus auf das Thema Migration” sollen Mittel gebündelt, die Entwicklungshilfe auf bestimmte Felder fokussiert und die Zahl der Schwerpunktländer reduziert werden. Entwicklungshilfe soll verstärkt “an die Bereitschaft von Drittstaaten zur Kooperation bei der Rücknahme abgelehnter Asylwerber” gekoppelt werden. Die Entwicklungszusammenarbeit auf 0,7 Prozent des BIP zu erhöhen, wird einmal mehr als “langfristiges Ziel” bezeichnet.

Heiligen Drei Könige sammeln für Not leidende Menschen

Die als Heilige Drei Könige verkleideten Kinder sammelten zuletzt 17 Millionen Euro und auch in den Jahren davor jeweils mehr als 15 Millionen. Die Sternsingerhilfe sei damit die größte Haus-zu-Haus-Sammelaktion in Österreich, erinnerte Kardinal Schönborn. Mit den Spenden der Bevölkerung finanziert die DKA als Entwicklungshilfeorganisation der Katholischen Jungschar jährlich rund 500 Hilfsprojekte für mehr als eine Million Menschen in Not und Armut in 20 Ländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas.

Schwerpunktland ist heuer mit Nicaragua das zweitärmste Land Lateinamerikas, berichtete die Wiener Jungschar-Vorsitzende Veronika Schippani, die die Sternsinger zu Kardinal Schönborn begleitete. Die DKA-Partnerorganisationen in Nicaragua kümmern sich beispielsweise um arbeitende Kinder. Sie holen sie von der Straße, wo Gewalt und Kriminalität herrschen. Früher einmal war Nicaragua ein Schwerpunktland auch der OEZA.

Besuche bei Spitzenvertretern aus Kirche und Politik stehen traditionell am Beginn der jährlichen Aktion, während der Caspar, Melchior und Balthasar österreichweit bis 7. Jänner Haushalte in fast allen 3.000 Pfarren besuchen und zusammen mehr als 400.000 Kilometer zurücklegen. Am kommenden Samstag empfängt Bundespräsident Alexander Van der Bellen die Heiligen Drei Könige in der Wiener Hofburg. Höhepunkt ist der Neujahrsgottesdienst am 1. Jänner 2018 im Petersdom in Rom. Eine Grazer Sternsingergruppe der Pfarre St. Peter wird bei Papst Franziskus sein.

(APA/Red)

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