Lagen 2008 die Beförderungszahlen bei 75,3 Mio. Fahrgästen pro Jahr, konnte der Verkehrsverbund im Jahr 2011 einen Zuwachs von rund 86. Mio. Fahrgästen verzeichnen. „Wir konnten hier gerade in den Spitzenzeiten eine massive Steigerung feststellen. Der Anstieg der Fahrgäste führt zu einer Auslastung der öffentlichen Verkehrsmittel, die uns bis an die Grenze des Möglichen bringen“, weiß Raimund Frick, Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Vorarlberg.
Hohe Spritpreise führen zum Umdenken
Der Verkehrsverbund Vorarlberg hat festgestellt, dass aufgrund der hohen Spritpreise zahlreiche Pendler, die normalerweise mit ihrem Auto zur Arbeit fahren, auf die öffentlichen Verkehrsmittel umgestiegen sind. Ein Beispiel veranschaulicht, warum immer mehr Pendler mit den „Öffis“ zur Arbeit fahren. So gibt zum Beispiel ein Bludenzer, der täglich mit seinem Auto zu seiner Arbeitsstätte im Lichtensteinischen Triesen fährt, bei einem angenommen Kilometergeld von 40 Cent monatlich über 800 Euro Netto aus. Im Vergleich dazu würde dem Bludenzer eine Jahreskarte für ganz Vorarlberg und Lichtenstein 584 Euro kosten.
Zuwachs am Verkauf von Jahres- und Einzelkarten
Obwohl die Einnahmen von Jahreskarten angestiegen sind, verzeichnet der Verkehrsverbund Vorarlberg keine Einbußen beim Kauf von Einzeltickets. „Wir haben sowohl Steigerungen von fast zweistelligen Zuwachsraten bei den Jahreskarten und gleichzeitig auch eine Einnahmesteigerung bei Einzeltickets von sechs bis acht Prozent“, (ist) zeigt sich Frick stolz. Und das, obwohl der VVV in den letzten vier Jahren keine Tariferhöhung vorgenommen hat.
VVV reagiert auf Zuwachsraten
Die erfreuliche Mehrnutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln in Vorarlberg bedeutet für den VVV aber auch, dass er auf die Situation reagieren muss. „Das ist eine Herausforderung, vor der wir nun stehen. Wir haben deshalb im oberen und unteren Rheintal begonnen, die – gegenüber den herkömmlichen Bussen – weitaus größeren Gelenksbusse einzusetzen“, erklärt Frick. Aber auch im Bahnbereich, wo der VVV die größten Zuwächse verzeichnet, ist seit dem letzten Fahrbahnwechsel ein zusätzlicher Zug im Einsatz. So sollen in einem ersten Schritt die Steigerungsraten im öffentlichen Verkehr aufgefangen werden.
Vorfahrt auch beim Klimaschutz
Bus und Bahn haben aber auch in puncto Klimaschutz die Nase vorn. Pro Personenkilometer produziert die Linienbus-Flotte mit ihrer modernen Motorentechnik 36 Gramm CO2. Die Bahn dank 97 Prozent Strom aus erneuerbaren Quellen wie der Vorarlberger Wasserkarft nur 16 Gramm. Dem gegenüber steht ein Kleinwagen mit einem Durchschnittswert von über 160 Gramm.
Factbox:
- Linienkilometer 2011: Bus ca. 19 Mio. und Bahn ca. 4,25 Mio.
- Beförderungen im Jahr 2011: 85,9 Mio. Fahrgäste
- 2011 verkaufte Jahreskarten: 46,226 Stück
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