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Stefan Petzner zu Gast bei Maybrit Illner

Nach dem Sieg Trumps bei der Wahl zum US-Präsidenten spüren auch die europäischen Populisten Aufwind. Grund genug für Maybrit Illner eine Talkrunde dazu zusammenzurufen.

“Der Trump-Effekt – Siegeszug der Populisten?” – unter diesem Motto stand am Donnerstagabend die Talkrunde von Maybrit Illner. Zu Gast waren neben CDU-Präsidiumsmitglied Jens Spahn, SPD-Wahlkampfstratege Frank Stauss und Social-Media-Fachmann Sascha Lobo auch Ex-Haider-Generalsekretär Stefan Petzner.

“Gelassenheit und Zurückhaltung”

Für Petzner ist klar, dass die Bürger der Regierung und dem gesamten Establishment einen Denkzettel zu verpassen. Schockierte Reaktionen auf den Wahlausgang seien “genau das, was die Wähler von Donald Trump oder der AfD wollen”. Im Bezug auf Trump will Petzner Ruhe bewahren. Man solle den gewählten Präsidenten an seinen Taten messen und bis dahin nicht hyperventillieren. “Gelassenheit und Zurückhaltung” will auch Jens Spahn. Trump brauche einen Vertrauensvorschuss, er müsse ein gespaltenes Land wieder einen.

Ganz anders sieht es Social-Media-Fachmann Sascha Lobo. Für Gelassenheit bleibe keine Zeit, man müsse die Fehler analysieren. Passivität könne man sich bei Hasskriminalität und Mobbing nach Trumps Sieg überhaupt nicht leisten. Der gewählte Präsident habe bewiesen, dass eine gewisse Form von Emotionalität, die sich nicht mehr um Fakten oder Wahrheit kümmert, politisch extrem erfolgreich sein kann.

“Phrasenbingo”

Frank Stauss sah im Wahlkampf der Demokraten vor allem ein Mobilisierungsdefizit. Die Erklärungsversuche von Spahn und Petzner tat er als “Phrasenbingo” ab. Man diskutiere in Deutschland bei vielen Debatten zu simpel. Auch der Stadt-Land-Unterschied ist für Stauss von großer Bedeutung, denn dieser würde zu großer Beunruhigung in der ländlichen Bevölkerung beitragen – die “Alten und häufig auch die Frustrierten” würden zurückbleiben. Auf Äußerungen bezüglich der Integrationsprobleme mancher Eiwanderungsgruppen. Man dürfe nicht die Rassismuskeule schwingen. Er würde es aber auch nicht als Bereicherung empfinden, durch die Straßen zu fahren, wo man fast keine Frauen mehr sehe, und wenn, dann nur mit Kopftuch. (red)

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