In der Sondersendung “Wie wird aus Wut Politik?” versuchte Maybrit Illner, den Erfolg der Populisten – angefangen von der AfD über Marine Le Pen bis hin zu Donald Trump – zu ergründen. Zu der Diskussion lud Maybrit Illner den früheren Grünen-Europaabgeordnete Daniel Cohn-Bendit, Pro Brexit Labour-Politikerin Gisela Stuart, Merkel-Vize Julia Klöckner, “Cicero”-Chef Christoph Schwennicke, Politologe Torben Lütjen und den AfD-Überläufer Malte Kaufmann ein. Die “Wut-Debatte” wurde sehr emotional geführt.
Populisten wollen Aufmerksamkeit erzeugen
„Was machen etablierte Parteien im Umgang mit Populisten falsch?“, wollte Maybrit Illner vom früheren Jörg Haider-Vertrauten Stefan Petzner wissen. „Die heutige Sendung ist eines der besten Beispiele“, sagte Pretzner. Damit würde die Sendung genau das tun, was Populisten wollten: Aufmerksamkeit erzeugen. Stefan Petzner sagte bei Maybrit Illner, dass Populisten mit „Provokation, Tabubruch, dem bewussten Überschreiten von Grenzen, um mediale Aufmerksamkeit zu bekommen, den öffentlichen Diskurs zu bestimmen und damit auch Wählerstimmen zu lukrieren“, arbeiten. So habe sich zum Beispiel US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump Sendezeit im Wert von zwei Milliarden Dollar gesichert. Nach jeder Provokation durch Donald Trump werde wochenlang diskutiert. Ein sachlicher Diskurs komme nicht mehr zu Stande und genau das sei es, was Trump wolle. “Auch die Medien machen den Fehler, darauf anzuspringen“, so Petzner.
Für Petzner gibt es nur ein Mittel gegen Populismus: Ignoranz. Hier forderte er auch von den Medien ein, dass diese nicht auf jeden Tabubruch reagieren. Sehr oft seien diese kalkuliert um die zitierte Aufmerksamkeit zu bekommen. „Wenn sie nicht reagieren, dann werden die Populisten sich immer weiter steigern und irgendwann überspannen sie den Bogen.“ Wenn man gegen Populisten Erfolg haben wolle, müsse man genau diesen Moment abwareten. „Dann können sie als Gegner mit Abscheu und Abstoßung reagieren, nicht vorher.“
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