Die Arbeiten an der Baustelle Pimental, wo der Xingu-Fluss bereits trockengelegt wurde, kamen dadurch vollständig zum Erliegen. Als Reaktion auf den Protest habe der staatliche Baukonzern Norte Energia seine 30.000 Arbeiter abgezogen, sagte eine Sprecherin der Protestbewegung.
Protestbewegung verschiedener Ethnien
In einer Erklärung der Protestbewegung Xingu Vivo hieß es, an der Besetzungsaktion seien Mitglieder verschiedener Ethnien beteiligt, vor allem Fischer aus dem Dorf Jericoa. Dort sei Fischen nicht mehr möglich, und es gebe kein Trinkwasser.
Baukonzern hielt sich nicht an Vereinbarung
Die Protestbewegung wirft Norte Energia vor, sich nicht an ihre Zusagen vom vergangenen Juni zu halten, als 150 Ureinwohner die Baustelle schon einmal drei Wochen lang besetzten. Damit wollten sie ihren Forderungen nach Markierung ihres Landes, Ausweisung aller Nicht-Einheimischen aus ihrem Gebiet sowie Verbesserung des Gesundheitssystems und der Wasserversorgung Nachdruck verleihen.
Umsiedlung von 16.000 Menschen
Nach Regierungsangaben müssen wegen des gigantischen Infrastrukturprojekts 16.000 Menschen umgesiedelt werden, Nichtregierungsorganisationen sprechen sogar von 40.000 Menschen. Der Staudamm von Belo Monte, durch den der Xingu-Fluss auf einer Fläche von 502 Quadratkilometern aufgestaut werden soll, ist der größte derartige Bau in Brasilien. Nach seiner Inbetriebnahme soll er elf Prozent des Stromverbrauchs des Landes sichern. Zwar ist das Land der Ureinwohner nicht direkt betroffen, doch werden sie nicht länger wie gewohnt fischen können.
10,5 Milliarden Euro teures Kraftwerk
2015 soll die erste Turbine des Wasserkraftwerks in Betrieb gehen, 2019 soll das 10,5 Milliarden Euro teure Kraftwerk 11.000 Megawatt produzieren und damit 20 Millionen Haushalte versorgen. (APA)
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