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„Starke Wurzeln für die Stürme des Lebens“

Heidi Liegel ist als Kinder- und Jugendleiterin in den Pfarrgemeinden Hatlerdorf und Oberdorf tätig.
Heidi Liegel ist als Kinder- und Jugendleiterin in den Pfarrgemeinden Hatlerdorf und Oberdorf tätig. ©edithhaemmerle
Heidi Liegel will mit Jugendlichen den Samen legen, der in den Stürmen des Lebens Halt gibt.
Neue Kinder- und Jugendleiterin

Dornbirn. In den beiden Pfarrgemeinden Hatlerdorf und Oberdorf wurde die Stelle der Kinder- und Jugendleiterin mit Heidi Liegel neu besetzt. Für die Altacherin ist es kein neues Terrain, das sie betritt. Es ist die Fortsetzung ihrer Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, die sie vor 15 Jahren in Götzis begonnen hat. In Götzis hatte sie noch ein zusätzliches Ressort in den Begräbnisdiensten inne. Dadurch kam sie mit Tod und Trauer in Berührung. Nicht nur dort. Auch in ihr privates Leben spielten diese beiden Komponenten immer wieder hinein. „Ich war erst acht Jahre alt, als mein Vater starb“, erzählt die inzwischen 43-Jährige Zweifach-Mama. Noch zweimal wurde sie mit Todesfällen im engen Familienkreis konfrontiert. „In den Ausnahmesituationen des Lebens suchst du nach einer Stütze, die dir Halt gibt.“ Diese habe sie im Glauben und im Gebet gefunden. Vielleicht ist ihr gerade deshalb das bekannte Zitat von Oscar Wilde, das sie einmal im Vorbeigehen an einem Schaufenster einer christlichen Buchhandlung gelesen hat, im Gedächtnis hängengeblieben. „Am Ende wird alles gut, und wenn es noch nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende.“ „Es kommt alles, wie es kommen muss, wichtig ist, dass man die Lebensfreude nicht verliert“, resümiert sie aus ihrer eigenen Lebensgeschichte.

Wunsch nach kirchlichem Beruf

„Später drängte es mich, einen kirchlichen Beruf zu ergreifen.“ Obwohl ihr Leben nach Abschluss der Fachschule in Marienberg in Bregenz ganz normal begann, erwähnt sie lachend. Sie nahm ihr erstes berufliches Angebot als Landesangestellte bei der BH in Feldkirch an. „Es war aber doch nicht so meines“, bekennt sie rückblickend. Durch das ehrenamtliche Engagement in der Pfarre Herz-Jesu in Bregenz fühlte sie sich bestärkt, dass ein kirchlicher Beruf das Richtige ist. Nach der Ausbildung zur Pastoralassistentin in Wien arbeitete sie zunächst in Götzis und streckte danach ihre Fühler im sozialen Bereich aus. Zweieinhalb Jahre war sie bei der Pfarrcaritas tätig. Davon habe sie profitiert, sagt sie, für ihre pastorale Arbeit und vor allem im Umgang mit Kindern und Jugendlichen. Eine weitere Aufgabe in Dornbirn obliegt ihr in der Firm-Vorbereitung. Nachdem die Firmung mit Zwölf Vergangenheit ist, begleitet sie Jugendliche mit 17 aus allen sechs Pfarreien in der Vorbereitungszeit zusammen mit freiwilligen Teams. „Es ist ein relativ langer Weg, der vier Jahre dauert. Ein Weg, der in der Taufe als Kind begonnen wurde und in der Firmung durch die eigene Entscheidung besiegelt wird“, befürwortet sie den neuen Firmweg der Kirche, denn mit 17 könne ein junger Mensch besser entscheiden als ein Kind mit zwölf Jahren.

Mit Klettern hoch hinauf

In ihrer Freizeit will sie hoch hinauf. Klettern zählt seit Jugend an zu ihren Hobbys. Mit 20 bestieg sie den Piz Buin. Sozusagen als Training für die Besteigung eines Fünftausenders. So ging es wenig später Richtung Ecuador mit dem Ziel: „Iliniza Sur“. „Es war die Herausforderung pur, erinnert sie sich als die Luft ganz oben immer dünner wurde und der Rucksack auf den Schultern immer schwerer. Im unteren Bereich war es der sandige Boden, der dir das Gefühl gab, zwei Schritte rückwärts zu gehen, wenn du einen vorwärts machtest.“ Trotzdem möchte sie das Erlebnis nicht missen. Berge und die Natur sind für sie Kraftorte, in denen sie auftanken kann. Das Ziel für ihre Arbeit in Dornbirn hat sie sich ebenso hoch gesteckt. „Ich möchte einen Samen legen, der starke Wurzeln schlägt. Wurzeln, die im Glauben und in der Gemeinschaft in den Stürmen des Lebens Halt geben.“

Zur Person

Hedi Liegel
geb: 3. 7. 1974
Wohnort: Altach
Familie: verh., 2 Söhne Luka (11), Magnus (7)
Beruf: Pastoralassistentin, Kinder- und Jugendleiterin
Hobbys: Klettern, Lesen, Garten
Lebensmotto: „Am Ende wird alles gut, und wenn es noch nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende.“ (Oscar Wilde)

 

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