Das neue Jahr beginnt gleich mit einem spektakulären Highlight aus der heimischen Filmgeschichte – der im Jahr 1968 zum Großteil in Vorarlberg gedrehte Kinofilm „Hannibal Brooks“ kommt zurück in die Kinos. Jahrzehntelang war der Film verschollen, jetzt ist er wieder aufgetaucht und schon bald wieder im Kino zu sehen. Die Wiederaufführungs-Premiere findet am Samstag, 30. Jänner 2016 in der Remise der Montafonerbahn in Schruns statt.
Zugentgleisung im Montafon
Ausnahmezustand hieß es 1968 in Vorarlberg, als der britische Kult-Regisseur Michael Winner mit seiner Crew zu Dreharbeiten für den Kinofilm „Hannibal Brooks“ – über die Flucht eines Soldaten mit seinem Elefanten über die Alpen – ins Ländle reiste. Von Bregenz über Egg, Schnepfau, Schröcken, Laterns, Gurtis und Brand wurden insgesamt neun Wochen quer in ganz Vorarlberg gedreht. Wobei die wichtigsten Szenen im Montafon entstanden sind. Wie beispielsweise die spektakuläre Entgleisung einer fast 70 Tonnen schweren Lokomotive samt Sturz in die Ill, die in intensiver Zusammenarbeit mit Spezialisten der Montafonerbahn minutiös geplant war und nur ein einziges Mal gedreht werden konnte. Der mbs-Lokführer Franz Hajek aus Bludenz setzte damals den Zug in Gang und sprang nur Augenblicke vor der Entgleisung ab. Mit „Hannibal Brooks“ hat sich Regisseur Michael Winner einen ersten Namen in Hollywood gemacht, bevor er 1974 mit „Ein Mann sieht rot“ einen heute noch oft bewunderten Klassiker der Filmgeschichte schuf.
Im Kino ab 1. Februar 2016
Die Dreharbeiten zu „Hannibal Brooks“ haben rund 80 Millionen Schilling (fast sechs Millionen Euro) gekostet. Eine unfassbare Summe für damalige Zeiten. Zahlreiche Vorarlberger waren damals eng bei den Dreharbeiten eingebunden und in unterschiedlichsten Funktionen mit dabei. Noch heute erinnern sich viele an die einmaligen Dreharbeiten zurück. Vor allem an die Elefanten-Dame „Aida“ und ihr Double. Die zwei asiatischen Elefanten wurden auf beheizten Tiefladern durchs Ländle gekarrt und in eigens errichteten Zelten verwöhnt. Als der Film in die Kinos kam, pilgerten hunderte Vorarlberger in die heimischen Lichtspieltheater und genossen voller Freude „ihren“ Film. Über 45 Jahre war der Film verschollen. Durch intensive Recherchearbeit der beiden Kinobetreiber Michael Wieser (Kino Bludenz und Cinema Dornbirn) und Peter Pienz (Metrokino Bregenz) ist es jetzt gelungen, den verschollenen Film ausfindig und wieder einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Gemeinsam mit der Montafonerbahn AG und Montafon Tourismus bringen Wieser und Pienz dieses einmalige Zeugnis Vorarlberger Filmgeschichte wieder zurück in die Vorarlberger Kinos. Vom 1. bis 3. Februar sowie am Samstag, 6. Februar 2016, wird der Film in allen drei Kinos in Bludenz, Dornbirn und Bregenz gespielt. Die Wiederaufführungs-Premiere am Samstag, 30. Jänner 2016, ist bereits restlos ausverkauft. Karten sind bei allen V-Ticket Vorverkaufsstellen sowie in den Tourismusbüros Schruns-Tschagguns und St. Gallenkirch erhältlich.
„Hannibal Brooks“ – die Story:
Der britische Kriegsgefangene Brooks wird als Betreuer der Elefantenkuh Lucy im Münchner Tierpark abgestellt. Nach dem dieser von Alliierten Kampffliegern bombardiert wird, erhält er den Auftrag Lucy nach Innsbruck zu evakuieren. Dabei gerät er mit der SS in Konflikt und flieht über die Alpen. Was einst schon Hannibal konnte, das kann Brooks schon lange. Auf ihrer Flucht stoßen Brooks und Lucy des Öfteren auf den Partisanen Packy, der in Österreich gegen die Deutschen kämpft. Gemeinsam erleben sie einige Abenteuer mit einer spektakulären Zugentgleisung entlang der Montafonerbahn auf dem Weg in die neutrale Schweiz.
Brooks (Oliver Reed)
Packy (Michael J. Pollard)
Oberst von Haller (Wolfgang Preiss)
Willi (Helmut Lohner)
Vronia (Karin Baal)
Regie: Michael Winner
Produzent: Eberhard Junkersdorf
Aufführungstermine:
Am Montag, 1., Dienstag, 2., Mittwoch, 3. und Samstag, 6. Februar 2016, wird „Hannibal Brooks“ jeweils um 20 Uhr im Kino Bludenz, dem Cinema Dornbirn und dem Metrokino Bregenz gespielt. Ticketreservierung wird empfohlen.
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