Das Angebot der Gratis-Nachhilfe soll auch im kommenden Schuljahr fortgeführt werden. Das Programm wurde im Herbst 2014 an den Volksschulen gestartet. Nach einem Semester wurde es – in Kooperation mit den Volkshochschulen (VHS) – auch auf Neue Mittelschulen (NMS) und AHS-Unterstufen ausgeweitet. Eine umfassende Evaluierung der Lernhilfe, für die im vergangenen Jahr insgesamt 2.900 Lehrkräfte, Schüler, Eltern und Direktoren befragt wurden, belege die positiven Effekte des Projekts, sagte Czernohorszky. So wirke sich die “Förderung 2.0” positiv auf die Lernmotivation der Schüler aus und trage dazu bei, dass “Lernen an sich mehr Spaß macht”. 42 Prozent der Lehrkräfte der NMS und der AHS nahmen laut der Evaluierung wahr, dass die Schüler durch die Teilnahme an der Lernhilfe bessere Noten erhielten.
Gratis-Nachhilfe in Wien soll verbessert werden
“Das Angebot ist sehr stark und breit angenommen worden”, sagte Czernohorszky. In den vergangenen drei Jahren nahmen über 40.000 Kinder in der Volksschule und rund 50.600 Schüler in der NMS und AHS-Unterstufe die “Förderung 2.0” in Anspruch. Die Gratis-Nachhilfe sei eingeführt worden, “um speziell Kindern aus sozial schwächeren Familien die Teilhabe an Bildung zu erleichtern”. Diese Zielgruppe sei erreicht worden.
Für das kommende Schuljahr soll das Angebot, für das die Stadt jährlich 20 Mio. Euro in die Hand nimmt, auf Basis der Ergebnisse der Evaluierung weiter verbessert werden, kündigte Czernohorszky an. So soll es eine Spezialisierung des Angebots an einzelnen Schulstandorten und eine Flexibilisierung der Kurszeiten geben.
Gratis-Nachhilfe als “Reparaturmaßnahme”
Die Lehrergewerkschaft übte in der Vergangenheit Kritik daran, dass die Lernhilfe für den Bereich der NMS und AHS durch die Volkshochschulen und nicht durch die Lehrkräfte an den Schulen organisiert wird. “Mittlerweile ist die Zusammenarbeit mit den Schulen sehr gut gelungen”, betonte VHS-Geschäftsführer Herbert Schweiger. Die Volkshochschulen seien sowohl durch ihre Struktur – mit etlichen, über die ganze Stadt verteilten Standorten – als auch durch die jahrelange Erfahrung mit Lernhilfe “prädestiniert” für diese Aufgabe gewesen.
Auch Stadtschulratspräsident Heinrich Himmer (SPÖ) freute sich bei der Pressekonferenz über die “positive Rückmeldung”. Die städtische Gratis-Nachhilfe sei eine “Reparaturmaßnahme für ein System, das von Beginn an sehr selektiv ausgelegt ist”, meinte Himmer.
APA/Red.
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