Die beiden 19-jährigen Kasachen studierten mit dem mutmaßlichen Bombenleger Dzhokhar Tsarnaev, der gleichaltrige US-Verdächtige war ein Schulfreund. Laut US-Justizministerium wollten die drei jungen Männer Tsarnaev decken, als sie ihn auf den drei Tage nach den Anschlägen veröffentlichten Fahndungsfotos erkannt hatten. Sie sollen einen Laptop und einen Rucksack mit entleerten Feuerwerkskörpern aus Tsarnaevs Wohnheimzimmer mitgenommen und entsorgt haben. Die Ermittler fanden die Beweismittel später auf einer Mülldeponie.
Die Verdächtigen sollen mit Tsarnaev per SMS in Kontakt gestanden haben. Aus am Mittwoch veröffentlichten Gerichtsdokumenten ging hervor, dass einer der Kasachen dem mutmaßlichen Attentäter geschrieben haben soll, er sehe aus “wie der Verdächtige im Fernsehen”. Daraufhin habe Tsarnaev mit der für “laut loslachen” stehenden Abkürzung “lol” geantwortet und geschrieben: “Schreib’ mir lieber kein SMS”. Eine weitere Kurzbotschaft lautete: “Ich bin dabei, wegzugehen. Wenn Du etwas aus meinem Zimmer brauchst, nimm es.”
Der Vorwurf gegen die beiden Kasachen lautet Verschwörung zur Behinderung der Justiz, ihnen drohen bei einer Verurteilung bis zu fünf Jahre Haft. Der US-Bürger wird beschuldigt, die Ermittler angelogen zu haben. Dafür könnte er bis zu acht Jahre ins Gefängnis kommen. Über eine mögliche Anklage vor einem Bundesgericht muss eine sogenannte Grand Jury aus Laienrichtern befinden.
Bei der Attacke auf den Bostoner Marathon waren am 15. April drei Menschen getötet und mehr als 260 verletzt worden. Als mutmaßliche Täter identifizierten die Ermittler Dzhokhar Tsarnaev und seinen älteren Bruder Tamerlan. Das aus einer tschetschenischen Familie stammende Brüderpaar lebte seit Jahren legal in den USA. Tamerlan wurde auf der Flucht getötet, Dzhokhar schwer verletzt gefasst. Ihm droht bei einem Prozess vor einem Bundesgericht die Todesstrafe.
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