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Spirituelle Begleitung durch die Fastenzeit

Irmgard Scheffknecht an ihrem Arbeitsplatz im Direktionszimmer der Mittelschule Kirchdorf.
Irmgard Scheffknecht an ihrem Arbeitsplatz im Direktionszimmer der Mittelschule Kirchdorf. ©Edith Hämmerle
Menschen aus der Heimat: Fastenzeit bedeutet für Irmgard Scheffknecht seit 25 Jahren: Glauben leben und weitergeben. 
Spirituelle Begleitung durch die Fastenzeit

Lustenau. Nach der ausgelassenen Zeit des Faschings soll in der Fastenzeit vieles weniger werden, was vorher zu viel war. Was für die einen vielleicht der Verzicht auf Süßigkeiten oder Alkohol ist, nützen andere die Fastenzeit für eine Glaubensvertiefung. Diese Möglichkeit geistig zu wachsen, bietet die Pfarre St. Peter und Paul jedes Jahr an. Die Teilnehmerzahl ist beschränkt. Die Gruppe soll nicht zu groß sein. „Es ist ein Zusammenwachsen in einen familiären Rahmen“, nennt es Irmgard Scheffknecht, die gemeinsam mit Silvia Hämmerle die Gruppe leitet. Die Treffen sind wöchentlich. „Ins Herz geprägt“ bildet den Leitfaden für Impulse. „Ins Herz geprägt“ – allein der Titel des Buches von Angelika Gassner mit Gebeten und lyrischen Texten lässt erkennen, dass es um eine Reise in das Innere geht. „Das Buch begleitet und inspiriert“, lässt Irmgard Scheffknecht hineinblicken. Für sie ist der Glaube wichtig und sie will ihn ich auch leben. „Die Glaubenstiefe muss mir wahrscheinlich schon in die Wiege gelegt worden sein“, lacht die Lustenauerin, die bereits in jungen Jahren, damals in der Pfarre Rheindorf, bei der Katholischen Jungschar aktiv war. Mit dem Wohnortwechsel in das Kirchdorf wechselte sie die Pfarre, mehr nicht. Für sie ging es im Pfarrgemeinderat nahtlos weiter. Seit zehn Jahren leitet sie das Kinderliturgieteam innerhalb der Pfarre und gestaltet den Familiengottesdienst, der jeden ersten Sonntag im Monat stattfindet. Die Kinder kennen die sympathische Neo-Kirchdorferin aber nicht nur über das pfarrliche Leben.

Direktorin an der MS Kirchdorf

Als Lehrerin und seit zehn Jahren als Direktorin der Mittelschule Lustenau-Kirchdorf ist sie für Schüler und deren Eltern ein bekanntes Gesicht. Davor unterrichtete sie in den Fächern: Deutsch, Biologie, Zeichnen und Religion. Ihre Premiere als Pädagogin hatte sie das erste Jahr in Dornbirn. Danach war ihr berufliches Zuhause die frühere Hauptschule Kirchdorf, und das ist es bis heute geblieben.
„Während der Fastenzeit korrespondieren wir intensiv mit den Glaubenstexten“, kommt Scheffknecht wieder zurück auf die „Exerzitien im Alltag“, wie sich der Glaubenskurs nennt. Es sei auch für sie zwischendurch so etwas wie ein Aha-Erlebnis, beispielsweise bei einer Bibelstelle, die man schon öfters gelesen hat, die dann aber auf einmal im gegenseitigen Erfahrungsaustausch eine ganz andere Sichtweise offenlegt. Nach jedem Treffen nehmen die Teilnehmerinnen einen Impuls mit nach Hause und erweitern ihn, anhand des Buches, im Alltag. Wo höre ich noch besser hinein, wo gibt es Kränkungen, Unsicherheiten, Enttäuschungen oder Verletzungen? Schuld und begangenes Unrecht nicht zu verdrängen, erfordert Ehrlichkeit, Mut und Vertrauen durch den Glauben.

Versöhnung mit sich selbst

„Es hat vorrangig mit Hingabe zu tun, mit Versöhnung, auch mit sich selbst“, sieht Scheffknecht den psychologischen Hintergrund im seelsorglichen Glaubensleben. So wächst die Freude auf den nächsten Gruppenabend, bei dem es auch kreativ sein darf. Es besteht die Möglichkeit, sich selbst auch einmal in der Kreativität zu erfahren. Als Ausdruck davon entstehen beispielsweise Engelbilder oder Kerzen. „Ich möchte den Glauben weitergeben“, steht als Motivation für die 56-jährige Pädagogin an erster Stelle. Außerdem freut sie sich, wenn jedes Jahr Teilnehmerinnen aus allen drei Lustenauer Pfarreien dabei sind. Man wächst im Glauben und im gemeinsamen Tun zusammen. Es sei für sie eine Bereicherung, deshalb investiere sie die Zeit gerne, und das bereits seit 25 Jahren. Den Abschluss bildet dann jedes Mal ein kleines Fest. Dieses wird in der Woche vor Palmsonntag begangen. Auch das Feiern, das Spaß haben, wird hineingenommen. Eine Reflexion auf das Vergangene und ein Ausblick auf das Zukünftige bilden im geselligen Miteinander einen herzlichen Abschied.

Zur Person:
Irmgard Scheffknecht
geb.: 19.11.1961
Wohnort: Lustenau
Beruf: Direktorin an der MS Lustenau-Kirchdorf
Hobbys: Radfahren, Lesen
Lebensmotto: „Ma richt’s“

 

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